3,3K Inhalt Wo ist der Shimanami Kaido?Fahrräder leihenShimanami Kaido – Ein gut ausgebauter RadwegMaut an den BrückenEssen und TrinkenLos geht’s – kommt mit uns auf Tour!Willkommen auf Shikoku – Japans viertgrößte Hauptinsel!Interessante Links Eine unserer schönsten Erinnerungen an Japan ist unsere Fahrradtour auf dem Shimanami Kaidō. Auf 70 Kilometer führt dieser Fahrradweg von der Hauptinsel Honshū, über sechs kleine Inseln der Seto-Inlandsee nach Shikoku und ist auch für nicht so geübte Radfahrer ein Erlebnis. Dabei ist auch das Beenden der Tour mittendrin möglich. Wenn ihr das ländliche Japan kennenlernen wollt ohne euch zu weit hinauszuwagen, können wir euch diese Tour nur ans Herz legen! Dieser Artikel wurde im Januar 2021 komplett überarbeitet. Mit aktuellen Infos und neuen Bildern gibt es mehr zum Shimanami Kaido zu erfahren als je zuvor. Und der ist immerhin einer der schönsten Fahrradtouren in Japan. Inhaltsverzeichnis: Wo ist der Shimanami Kaido?Fahrräder leihenShimanami Kaido – Ein gut ausgebauter RadwegMaut an den BrückenEssen und TrinkenLos geht’s – kommt mit uns auf Tour!Willkommen auf Shikoku – Japans viertgrößte Hauptinsel!Interessante Links Wo ist der Shimanami Kaido? Der Shimanami-Kaidō – wörtlich übersetzt: Inselgruppen-Meeresweg – verbindet die beiden Präfekturen Hiroshima und Ehime über ein Netzwerk von 7 Brücken. Wir sind mit dem Shinkansen von Hiroshima mit Umstieg in Mihara nach Onomichi gefahren und haben uns dort Räder ausgeliehen. Von dort aus sind wir die gesamte Strecke bis Imabari an einem Tag gefahren und haben die Räder dort abgegeben. Anschließend sind wir mit dem Zug mit einem Umstieg in Okayama wieder zurück nach Hiroshima gefahren. Natürlich kann man die ganze Strecke auch andersrum fahren, aber für uns war es so ideal. Mamachari Radauswahl Fahrräder leihen Eine aktuelle Übersicht der Radverleih-Angebote und Stationen zur Abgabe findet ihr hier [externer Link] in englischer Sprache. Nicht weit vom JR-Bahnhof Onomichi gibt’s nicht nur eine Filiale von Mister Donut zum Frühstücken, sondern auch einen Fahrrad-Verleihservice. Wir empfehlen früh vor Ort zu sein, damit man gute Fahrräder bekommt. Mittlerweile kann man sogar online Räder reservieren, was wir beim nächsten Mal wahrscheinlich machen würden – damit wir nicht noch einmal auf einem 3-Gänge Mamachari so eine Tour fahren muss. Die Kosten für das Fahrrad liegen bei 1.100 Yen am Tag und dazu noch 1.100 Yen Pfand. Da wir das Fahrrad aber nicht nach Onomichi zurückbrachten, sondern in Imabari abgegeben haben, gibt’s den Pfand nicht wieder zurück. Nicht einmal ganz 20 Euro für einen ganzen Tag? Absolut fairer Preis! Wenn ihr den Pfand nicht zurück wollt könnt ihr auch jede der oben verlinkten Stationen ansteuern und eure Tour vorzeitig beenden. Es gibt dazu noch den Anbieter GIANT, bei dem man ebenfalls Räder in Onomichi [externer Link] oder Imabari [externer Link] ausleihen kann. Dieser Service richtet sich aber an Leute, die hohe Ansprüche an ihre Fahrräder haben. Hier kosten die Räder je nach Ausstattung 4.000 bis 16.000 Yen (ca. 32 bis 127 Euro) pro Tag. Falls man die Räder nicht an der Ausleihstation abgeben will, kostet dies zusätzlich noch einmal 3.000 Yen. In dem Fall muss vorher online reserviert werden und es können nur Rennrädern entliehen werden. Die englische Radverleihseite für GIANT Japan findet ihr hier [externer Link]. Der Weg ist gut markiert mit einem blauen Streifen Shimanami Kaido – Ein gut ausgebauter Radweg Keine Sorge, selbst ohne Japanisch-Kentnisse kann man dem Shimanami Kaido sehr gut folgen. Er gehört zu den am besten ausgeschilderten Fahrradtouren in Japan, da die Strecke mit einer blauen Linie am Straßenrand markiert ist. Auch finden sich in regelmäßigen Abständen kleine Hinweis-Motive auf der Straße, wie weit es noch nach Imabari ist. Und Straßenschilder ohne japanische Schriftzeichen gibt es natürlich auch! Der Weg ist relativ flach, die wenigen Anstiege sind bei den Brücken zu überwinden und hier hat man als Radfahrer den Luxus, dass man getrennt von den Autos geführt wird und so die Steigungen und den Weg hinab nur mit anderen Radfahrern teilen muss. Sehr, sehr angenehm! Der Weg führ etwa 70km von Onomichi nach Imabari Maut an den Brücken Um den Shimanami Kaido mit dem Fahrrad zu fahren, muss man erst mit einer Fähre nach Mukaishima übersetzen. Dies kostet 110 Yen. Bei den folgenden Brücken wird jeweils eine kleine Brücken-Maut von 50 Yen fällig. Wir hatten Glück, bei unserer Tour gab es ein Mautfrei-Even und konnten uns diesen kleinen Unkostenbeitrag sparen. Aktuell gibt es noch immer eine Touristen-Promoaktion, weshalb bis zum März 2022 die Maut-Kosten ausgesetzt werden. Da dies nun schon seit mindestens sieben Jahren andauert, gehen wir nicht davon aus, dass die Maut je zurück kommt. Essen und Trinken Macht nicht den selben Fehler wie wir und schleppt ein paar Kilo Getränke mit euch rum. Auf Fahrradtouren in Japan ist das eigentlich nie nötig. Ihr seid immerhin im Land der 24-Stunden-Läden und der Getränkeautomaten, selbst an den verrücktesten Orten. Ihr fahrt durch einige kleine Städte und hier gibt es immer wieder Restaurants und Imbisse, die sich an Fahrrad-Touristen richten. Am Wegesrand stehen alle paar Meter Getränkeautomaten und immer wieder trefft ihr auch auf besagte Conbinis. Ihr werdet nicht verhungern oder verdursten. Los geht’s – kommt mit uns auf Tour! Onomichi Die Fähre kommt Startpunkt Onomichi Auf der Fähre Auf der Fähre Auf Mukaishima In Mukaishima haben wir uns erst einmal richtig startklar gemacht. Sonnencreme raus und eincremen! Wir sind im Herbst Mitte September gefahren, aber wir hatten an unserem Touren-Tag um die 30°C und kaum Wolken. Irgendwann unterwegs habe ich sogar einen billigen Sonnenhut gekauft, weil die Sonne so knallte. Nach der Fährenfahrt ging’s dann auf der Straße weiter – Radfahrer in Japan gehören zuallererst nämlich dort hin. Der Autoverkehr ist überschaubar und die Fahrer sind rücksichtsvoll genug, um nicht zu eng zu überholen oder zu drängeln. Um auf dem Weg zu bleiben müsst ihr einfach den Schildern folgen und schon bald seid ihr an der ersten Brücke, die Innoshima-Brücke. Leider gibt es hier nicht die beste Aussicht, da die Radspur unterhalb der Autospur geführt wird. Aber lieber getrennt, als schön! Auf der anderen Seite erreicht ihr die Insel Innoshima. Drei Gänge Ikuchi-Brücke Aussicht Pause Nach ein paar weiteren Kilometern über Innoshima erreichen wir über eine weitere Brücke Ikuchijima. Dort besuchten wir den Kosan-ji, einen reichlich verrückten Tempel. Er wurde 1936 von einem reichen Angestellten zu Ehren seiner Mutter errichtet und es finden sich hier nicht nur kleinere Nachbauten berühmter japanischer Bauwerke (wie z.B. dem Yomeimon aus Nikko), sondern auch eine Höhle mit Darstellungen der Hölle. Zudem ein Hügel, der komplett mit Marmor bebaut ist. Verrückt aber überraschend sehenswert, hier ein paar Eindrücke. Ikuchijima Kosan-ji Kosan-ji Kosan-ji Kosan-ji Kosan-ji Danach haben wir uns gegenüber vom Tempel für eine Mittagspause niedergelassen. Es gab Udon-Suppe, die uns für den restlichen Weg stärkte. Satt und zufrieden ging es dann weiter. Radweg mit Kastanien Essenspause Chillen Kastanien Schmetterling Mehr Brücken Willkommen auf Shikoku – Japans viertgrößte Hauptinsel! Die letzte und mit Abstand eindrucksvollste Brücke ist die Kurushima-Kaikyo-Brücke. Sie ist 4,1 km lang und spannt sich in zwei Abschnitten über eine Zwischeninsel rüber nach Shikoku. Willkommen auf Japans kleinster Hauptinsel! Endspurt Kurushima Kaikyo Brücke Direkt an der Auffahrt zur Brücke liegt das große Imabari-shi Cycling Terminal Sunrise Itoyama [externer Link]. Hier starten viele Radfahrer aus der Gegenrichtung und wer jetzt fix und fertig ist, kann sich auch ein Zimmer buchen und hier die Nacht verbringen. Da man hier Räder ausleihen und auch wieder abgeben kann, endet für viel die Fahrt auf dem Shimanami Kaido, da die 70 km Fahrtstrecke gelten auch nur bis hier gelten und hier können Räder geliehen oder abgegeben werden. Ab dem Cycling Terminal fährt auch ein Bus in ca. 25 Minuten zum Bahnhof Imabari. Unser Plan sah aber anders aus: Rückgabe der Räder in der Stadt Imabari direkt. Da es aber schon recht spät war, hatte die Abgabe am Bahnhof bereits geschlossen und wir mussten die Räder am Rathaus Imabari abgeben und dann mit dem Zug zurück nach Hiroshima. Aber vorher noch ein Siegerfoto mit dem lokalen Maskottchen, dass uns in den 24-Stunden-Läden unterwegs immer anlächelte und ans Herz wuchs. Foto mit Mikan Sunrise Itoyama Foto mit Mikan Sunrise Itoyama Kurushima Kaikyo Brücke Auffahrt zur Brücke Die Abgabe in Imabari war noch ein bisschen spannend, da wir irgendwie das Gefühl hatten, dass die Leute im Rathaus nichts mit zwei Ausländern anfangen konnten, die Fahrräder abgeben wollten. Hier wurde aber mittlerweile nachgebessert – wir haben letztes Jahr dort nach unserem Besuch im Imabari Towel Museum (Sorry , es klingt so viel weniger cool als es wirklich ist!) unsere Räder zurückgebracht: es war besser ausgeschildert und die Mitarbeiter vor Ort waren auf die Fahrrad-Abgabe eingestellt. In Imabari am Bahnhof mussten wir dann ein bisschen Zeit totschlagen bis unser Zug kam. Der Bahnhof ist klein, ein Conbini und ansonsten ein paar Bänke – und ein fetter, gelber Vogel in der Bahnhofshalle. An diesem Abend lernte ich Bary-san kennen. Ja, der gelbe, fette Vogel heißt Bary-san und ist das Maskottchen von Imabari. Auf seinem Kopf die Brücke, über die wir vorher geradelt sind, ein Schiffchen als Tasche (weil Imabaris Werft recht bekannt ist) und ein Handtuch um den dicken Bauch, weil die Handtücher aus Imabari in ganz Japan die besten sein sollen. (Hab ich schon das Handtuch Museum erwähnt?) Ich war sofort hin und weg und wusste: Ich komm wieder! Nur für den fetten, gelben Vogel. Yakisoba Pan und Tonkatsu Burger Barii-san Barii-san Interessante Links Englische Website / Touristen-Information zum Shimanami Kaido mit PDF-Broschüren zum DownloadTouristen-Angebote rund um ImabariJapan-Guide.com über den Shimanami KaidoZEIT Online „Velophil“-Blog über den Shimanami KaidoBericht im Japandigest über 1000km um Shikoku von uns Wenn es sich zeitlich anbietet, würden wir den Shimanami Kaido jederzeit wieder fahren wollen. Es war wirklich mit Abstand eines der schönsten Ausflüge, die wir in Japan gemacht habe – die Natur, die Aussicht, die Leute, die wir getroffen haben. Es war einfach perfekt und hat super viel Spaß gemacht, aber wir lieben auch Fahrrad-Touren. Weitere Beiträge aus der Reihe „Fahrrad fahren in Japan“ findet ihr hier. Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! Blog abonnieren Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen. NameE-Mail* Please leave this field empty. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und stimme ihr zu. ChubuEhimeFahrradFahrrad fahren in JapanHiroshimaShikoku Stephanie Drewing Stephanie wird eigentlich von allen Kumo gerufen. Sie mag alles was niedlich ist und hat einige Zeit in Tokyo gelebt. Nach Japan reist sie eigentlich jedes Jahr. Als echter Foodie gehört Kochen, backen, Restaurants testen und der Austausch dazu, zu ihren liebsten Hobbys. vorheriger Eintrag Folge 12: Von Ise nach Izumo Nächster Eintrag Shima-Onsen: Einweichen im Bottich Weiterlesen Miyako-jima – Inselparadies und Deutsche Kultur Connichi und Radtour Radreise Packliste: Shikoku-Edition (2 Wochen) 4 Kommentare Danny 30. September 2017 - 21:59 Hallo, Anfang November will ich selbst dort Rad fahren. Bin aber am Überlegen ob man die ganze Strecke fahren soll oder nur ein Stück. Da ich nun aber deinen Blog gelesen habe, scheint es man könne die ganze Strecke auch gut an einem Tag schaffen. Generell würde ich mir wohl eher bei Giant ein Rad nehmen und hätte dann gute 8h Zeit um von Onomichi nach Imabari zu kommen. Wie viel Zeit hattet ihr gebraucht um von Onomichi nach Imabari zu kommen? Und wie schnell seit ihr geradelt? (Also eher Zeit gelassen oder gas gegeben) Sprich würden 8h reichen um die Strecke zu schaffen und sich noch den Tempel und die Aussichtsplattform Mount Kiro anzusehen? Antworten Kumo 30. September 2017 - 23:10 Hallo Danny, schön, dass unseren Beitrag gefunden hast. Also wir sind „normal“ geradelt, nicht gehetzt aber doch schneller als manche Mädelsgruppen und Familien, die wir unterwegs überholten. Dazu haben wir haben einige Foto- und Snack/Trink-Pausen gemacht (Es war wolkenlos und super heiß bei uns) und wir hatten eher einfachere Räder im Mamachari-Style. Wenn man sich ein gutes Mountain Bike/Trekking Rad/ Rennrad holt (die es bei Giant gibt), dann ist man sicher schneller durch als wir. 8 Stunden von Onomichi nach Imabari ist auf jeden Fall drin, Tempel ansehen auch – ob die Aussichtsplattform dann noch passt kann ich dir leider nicht beantworten, weil wir nicht dort gewesen sind. Auf jeden Fall ist die einfache Strecke an einem Tag gut machbar – November ist auch vom Wetter sicher ein guter Zeitpunkt. Viel Spaß! Antworten Elisa [japanliebe.de] 22. März 2017 - 22:04 Juhu, juhu. Ich hatte gehofft, dass du darüber schreibst. Für mich geht es in ein paar Wochen nach Okayama und da möchte ich die Tour auch gerne machen. Danach bin ich zwar wahrscheinlich tot xD Aber es sieht einfach zu schön aus auf den Fotos. Antworten Kumo 23. März 2017 - 10:54 Yeeaaaah, super Timing! 😀 Wenn du arg Respekt vor der Strecke hast, kann man natürlich jederzeit stoppen oder sie auf mehrere Tage aufsplitten. Was tatsächlich auch unser ursprünglicher Plan war, aber wir sind überraschend gut durchgekommen. Wenn du aber in Okayama bist und lieber eine kleinere Strecke in Angriff nehmen magst: Kibi Ebene! Da fährt man 17km durch Felder und an Tempeln und Grabhügeln vorbei https://en.japantravel.com/okayama/cycle-the-kibi-plain/14018 Das haben wir letzten März gemacht und die Strecke war super chillig und gemütlich. (Uns kam sogar eine Lolita auf dem Radl entgegen) Wir waren mittags durch und sind danach noch nach Kurashiki gefahren. Antworten Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.