1,2K Inhalt Japanische Tierschutzorganisationen: Nicht so einfachUnd das Ergebnis?Helft den Miezen in München!Interview: Das Münchner KatzendorfImpressionen aus dem KatzendorfAusblick: Hangry ShopRestverkauf: Katzenkalender 2021Neues Produkt: Tasse „Frühling in Tokyo“ Seit Anfang November bieten wir euch unseren selbst gestalteten Katzenkalender an. Bis einschließlich 31. Dezember wurden 3 € pro Stück für eine Organisation gespendet, die sich um unsere felligen Freunde in der Not kümmert. Wir erzählen euch, wer die Spenden am Ende bekommen hat und wieso wir für das nächste Jahr eine Menge gelernt haben. Hand aufs Herz: Die ganze Aktion endet anders, als wir uns das vorgestellt haben. Ursprünglich haben wir angefangen zu recherchieren, wie es Straßenkatzen in Japan geht. Wir haben auf unseren Reisen so viele davon getroffen, dass uns irgendwann die eingeschnittenen Ohren aufgefallen sind und wir mehr wissen wollten. Wir haben uns über Kastrationsprogramme informiert, über Organisationen, die Katzen helfen und wir haben entschlossen: Da wollen wir ein bisschen was zu beitragen. Einen Kalender für 2021 wollten wir ohnehin erstellen, und wieso das Ganze nicht mit einem guten Zweck verbinden? Japanische Tierschutzorganisationen: Nicht so einfach Wir haben insgesamt acht Organisationen über jeweils mehrere Plattformen angeschrieben, die sich in Japan um Katzen kümmern. Das haben wir auf Japanisch und Englisch gemacht, denn ein überraschend großer Teil der japanischen Tierschutzarbeit wird von Ausländern erledigt, die vor Ort mit der Situation unzufrieden waren und etwas ändern wollten. Oder vielleicht sind diese für uns sichtbarer, das wissen wir nicht so genau. Meist handelt es sich um lokale Tierhäuser, die sich konkret vor Ort um Probleme kümmern. Alle Organisationen wurden uns von Bekannten empfohlen, weshalb wir ein gewisses Grundvertrauen hatten. Teil unserer Kontaktaufnahme war es immer, dass wir mehr über die Organisation erfahren wollten: Wie arbeiten sie, was für Programme setzen sie auf, warum brauchen sie Hilfe? Ein Kurzinterview, mit dem wir euch weitergeben wollten, wofür euer Spendengeld eingesetzt wird. Es ging uns aber nicht primär um das Geld, sondern darum, zu informieren, und zwar mit Partnern vor Ort. Was wir nicht verschweigen möchten: Viele Organisationen in Japan arbeiten privat. Einige sind als NPO (Non-Profit-Organisation) eingetragen, aber was mit dem Geld passiert und welche Arbeit genau für welchen Zweck gemacht wird, ist sehr undurchsichtig. Oft erfährt man nur über Monate oder teils Jahre alte Social-Media-Einträge, dass die Gruppen überhaupt noch aktiv sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, dass wir kein Geld überweisen, ohne zumindest eine grobe Rückmeldung zu bekommen. Streuner auf Okinawa Veteran in Chiba Und das Ergebnis? Von den acht Organisationen, die wir jeweils zweisprachig angeschrieben haben, hat uns genau eine geantwortet. Wir möchten aus vielen Gründen keine konkreten Namen nennen, es handelt sich um eine der größeren und bekannteren Katzen-Shelter. Sie sagten uns gleich, dass man mit so einem Projekt, das man nicht selbst kontrollieren kann, nichts zu tun haben wolle. Unsere Anfrage und die Spende wurden also abgelehnt. Wir haben darum gebeten, ob man nicht in Form eines Interviews trotzdem etwas über die eigene Arbeit erzählen könne und seitdem haben wir nichts mehr gehört. Wir könnten jetzt reflektieren, was hier kulturell oder kommunikativ schief gelaufen ist. Aber wir bleiben dabei: Wir überweisen euer Geld nicht an irgendeine andere Organisation im Ausland, bei der wir weder wissen, ob sie noch existiert, noch was für Arbeit sie genau macht. Zugegeben, die Enttäuschung ist da, weil wir blauäugig dachten, es sei doch ein tolles Projekt. Aber es hilft ja nichts. Die Gründe für den Fehlschlag hier sind wohl vielschichtig und wir nehmen das als Feedback mit für das nächste Jahr. Helft den Miezen in München! Wie in unserem ursprünglichen Beitrag angekündigt, werden wir das Geld vollständig Katzen in Not zukommen lassen. Und weil wir in München wohnen, werden es eben die Münchner Fellknäule sein, die davon profitieren. Wir haben uns entschieden, das 2016 neu eröffnete Münchner Katzendorf mit euren Spenden zu unterstützen. Auch die Vierbeiner hier brauchen eure Hilfe und mit dem Tierschutzverein München haben wir einen eingetragenen Verein gefunden, der als zuverlässig gilt und bei dem jeder nachvollziehen kann, wie er arbeitet und wo die Spenden hinfließen. Die Mitarbeitenden im Tierheim München kümmern sich im Jahr um bis zu 1300 Katzen. Insgesamt haben wir 38 Kalender verkaufen können, was einem Spendenbetrag von 114 € entspricht! Wie versprochen werden wir die von uns darauf bezahlte Mehrwertsteuer nicht abziehen, sondern den vollen Betrag ans Katzendorf spenden. Vielen Dank für alle Käufer:innen – die Miezen freuen sich! Die Spende haben wir über den Aufruf „Hilf den Miezen“ auf betterplace.org [externer Link] abgegeben. Ihr könnt sie öffentlich einsehen und bei Bedarf überprüfen. Interview: Das Münchner Katzendorf Um euch die Arbeit im Katzendorf München ein wenig näher zu bringen, haben wir Kristina Berchtold, Presse und Öffentlichkeitsarbeit des Tierheim München e. V., um ein Interview gebeten. Viel Spaß beim Durchlesen! Alle Bilder wurden uns vom Tierschutzverein München zur Verfügung gestellt. Das Tierheim München Kein Zutritt für Hunde Ausengehege Katzenwohnungen Vielen Dank für die Möglichkeit mit Ihnen ein Interview zu führen Frau Berthold. Sie arbeiten als Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit bei WÖF München GmbH und unterstützen den Tierschutzverein München. Können Sie unseren Lesern den Tierschutzverein München kurz vorstellen? Sehr gerne! Ich danke Ihnen für Ihr Interesse! Der Münchner Tierschutzverein ist ein sehr alter, Münchner Traditionsverein, den es schon seit 1842 gibt. Er betreibt seit über 60 Jahren das Münchner Tierheim in Riem, wo jährlich etwa 8.000 Haus-, Nutz- und Wildtiere aufgenommen, bis zur Vermittlung artgemäß untergebracht und tierärztlich versorgt werden. Darüber hinaus betreiben wir einen Gnadenhof in Kirchasch bei Erding für Tiere, die aufgrund von Krankheiten, Verhaltensauffälligkeiten oder wegen ihres Alters schlechte Vermittlungschancen haben und/oder etwas mehr Ruhe brauchen. Die größten Kosten sind, neben Tierfutter, die eigentlichen Versorgungskosten wie ärztliche Betreuung, Pflege und Unterbringung. Viele unserer Schützlinge erfahren im Tierheim zum ersten Mal einen positiven Kontakt zu Menschen. Unsere erfahrenen Pfleger und Tierärzte nehmen sich trotz ihrer hohen Auslastung die Zeit, unseren Tieren liebevolle Zuwendungen zu schenken. Täglich mehr als 800 Tiere finden auf unserem rund 58.000 m² Gelände eine sichere Zukunft. Wir im Tierheim füllen täglich rund 1.000 Futterschüsseln,verbrauchen pro Jahr 210 Tonnen Tiernahrung und Streu für unsere Schützlinge,investieren 65.000 Euro pro Monat für die tierärztliche Versorgung unserer Schützlinge,beraten rund 50.000 Tierheim-Besucher pro Jahr – kompetent und persönlich. Ungezählt sind die vielen Schmuseeinheiten, die unsere Schützlinge von den Tierpflegern erhalten! Außer für kommunale Tierschutzaufgaben wie beispielsweise der Aufnahme von Abgabe-, Fund- und Verwahrtieren sowie kranken oder verletzten kleineren Wildtieren, setzt sich der Münchner Tierschutzverein München in zahlreichen Projekten – auch in Kooperation mit anderen Tierschutzorganisationen – nachhaltig für das Wohl und den Schutz der Tiere ein. Die wichtigsten Förderprojekte sind: Politischer Tierschutz: Aktionen zur Einführung des Verbandsklagerechts im TierschutzTierarztstation: Medizinische Behandlung von aufgenommenen TierenTierschutzinspektion: Rettung von Tieren aus Notsituationen und tierquälerischer HaltungKatzenschutz: Versorgung und Kastration verwilderter HauskatzenTierärztliche Sozialfälle: Behandlung von kranken Haustieren sozial bedürftiger HalterWildtier-Auffangstation: Gesundpflege und Wiederauswilderung von heimischen WildtierenJugendgruppen: Förderung des Tierschutzgedankens bei jungen MenschenTierschutz-Aktionen: Information der Öffentlichkeit über unsere Tierschutz-Arbeit Finanziert werden unsere Tierschutzeinrichtungen und Projekte zum größten Teil aus Spenden von Mitgliedern, Paten und Förderern und wir versuchen durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit, Mitbürger zur Unterstützung zu motivieren. Jede Spende wird zu 100% satzungsgemäß verwendet und kommt dem Wohle von Tieren zugute. Im Tierschutzverein München gibt es ein Katzendorf, dass 2016 eröffnet wurde und bis zu 200 Katzen können hier wohnen, während Sie auf ein neues Zuhause warten. Was für Katzen kommen ins Tierheim? Sind es eher Streuner oder Tiere, die von ihren Besitzern abgegeben werden, weil Sie sich nicht mehr selbst um sie kümmern können? Sowohl als auch. Etwa 40% der Katzen, die wir im Tierheim aufnehmen, sind Abgabekatzen, also Katzen, die von ihren Besitzern regulär abgegeben werden. Dafür gibt es die verschiedensten Gründe, von zu hohen Tierarztkosten, die durch Alter und Krankheit entstanden sind über Verhaltensauffälligkeiten bei den Katzen, wenn diese – meist durch Haltungsfehler – zum Beispiel launisch bis aggressiv werden bis hin zu Zeitmangel z. B. wegen beruflicher Veränderung oder anderweitiger Änderung der Lebensumstände. Plötzlich entstandene Tierhaarallergie, Trennung oder Umzug sind auch häufig genannte Gründe, warum Katzen bei uns abgegeben werden. Zudem landen immer wieder Katzen aus behördlichen Sicherstellungen bei uns, die vom Veterinäramt aus schlechter Haltung, illegaler Zucht oder aus Animal-Hoarding-Haushalten beschlagnahmt wurden oder auch solche, die aus illegalem Handel stammen und ohne die geltenden Impfvorschriften aus dem Ausland eingeführt wurden. Hin und wieder müssen Menschen aber ihre Katzen zu uns bringen, weil sie ins Krankenhaus müssen und sonst keine Betreuung für sie finden oder wenn die Besitzer verstorben sind. Den größeren Anteil, nämlich rund 60% machen Fundkatzen aus. Gut die Hälfte davon kann dank Kennzeichnung (Ohr-Tätowierung oder Chip) und Registrierung wieder an die Besitzer zurückgegeben werden. Viele Fundkatzen jedoch warten vergeblich darauf, von ihren Familien im Tierheim abgeholt zu werden und aufgrund fehlender Kennzeichnung und/oder Registrierung in einem der führenden Haustierregister (in Deutschland sind das Tasso und Findefix) können wir die Halter nicht ermitteln. Wie viele Katzen davon vorsätzlich ausgesetzt wurden, können wir nur erahnen, da die Sachlage in den wenigsten Fällen eindeutig ist. Nur wenn Katzen z. B. in einer Box aufgefunden werden, liegt die Straftat auf der Hand. Bei schwer kranken Tieren, die eine kostspielige Tierarztbehandlung benötigen, liegt nur der Verdacht nahe. Was macht das Katzendorf im Tierheim München so besonders? Im unserem Münchner Katzendorf können hilfsbedürftige Samtpfoten bis zu ihrer Vermittlung artgerecht versorgt werden. Verschiedene Wohnbereiche berücksichtigen dabei die unterschiedlichen Lebensansprüche von Katzen. Es sind beispielsweise Einzel- und Gruppenzimmer, teils mit Ausläufen, vorhanden, eine Kranken- und Quarantänestation sowie ein Tierarztbereich. Zuvor waren die Katzen teilweise im Keller untergebracht und es wurde immer schwieriger, die Hygienevorschriften einzuhalten. Gerade die Quarantänestation hatte sich zum Dreh- und Angelpunkt im Tierheim gemausert: Katzenbabys werden von Händlern aus Südosteuropa aus dem Kofferraum heraus verkauft, meist sind sie zu jung, zu labil und kränklich. Tierhändler werden immer öfter aufgegriffen – und die Tiere dann sichergestellt und ins Tierheim verfrachtet. Jede Katze, die dort landet, muss erst einmal für zwei Wochen in die Quarantänestation zum Gesundheits-Check-up. Die 60 auf 60 Zentimeter großen Quarantäne-Boxen sind nun fugenlos, leicht zu reinigen für die Pfleger. Und es gibt sogar eine Schleuse für Katzenpfleger, die mit einem vermeintlich kranken Tier ankommen. Dort können sie sich komplett entkleiden und duschen. So können wir auf modernstem Niveau die Einschleppung von Krankheiten wie die Tollwut vermeiden. Auch die Zimmer zu sieben, elf und 14 Quadratmeter sind mit einer speziellen Wandbeschichtung versehen, die jedem Dampfstrahler standhält. Unzugängliche Ecken und Kanten sind passé, zumal sogar die Bodenleisten abgerundet wurden. Und der Boden selbst ist monolithisch, also aus einem Guß. Für den Architekten war der Bau schon eine Herausforderung, die auch einige Jahre in Anspruch nahm. Am Ende ist ein heller und lichter Bau entstanden, in dem auch Wohnungen für Pfleger, ein Versammlungsraum, Büros und ein Tierheim-Bistro Platz fanden. Das Gebäude wirkt innen freundlich und durchlässig, und wer sich eine Katze aussuchen will, kann durch die Glastüre ins Zimmer blicken. Im unteren Drittel verschafft eine Milchverglasung den Katzen etwas Ruhe. Von den rund 1300 Katzen, die pro Jahr im Tierheim landen, können die meisten innerhalb weniger Wochen oder Monate neu vermittelt werden. Die Stadt kommt im übrigen nur für die ersten 28 Tage Unterbringung einer Fundkatze auf. Den Rest finanzieren wir mit Spenden und Erbschaften. So übrigens auch den Bau des Katzenhauses: Die Stadt steuerte 750 000 Euro bei, mehr als zwei Millionen brachte der Tierschutzverein auf. Wie schätzen Sie in Deutschland den Umgang mit Streunerkatzen ein? Welche Probleme gibt es hierzulande, die es zu lösen gilt? Tatsächlich gibt es auch bei uns in Deutschland nachwievor viele Streuerkatzen – wenn auch nicht im selben Ausmaß wie in vielen südosteuropäischen Ländern oder auch in Japan. In Bayern gibt es im Frühling bzw. im frühen Sommer vor allem in ländlichen Gegenden besonders viele Katzenwelpen. Katzen sollen dort die Futterkammern und Heuspeicher der Bauernhöfe frei von Mäusen halten und so ist der regelmäßige Nachwuchs bis zu einem gewissen Punkt durchaus erwünscht. Die verantwortungsvolle Fürsorge durch die Tierhalter steht allerdings oft auf einem anderen Blatt geschrieben. Nicht selten sieht man Katzenwelpen mit eitrig verklebten Augen. Oft haben sie auch Durchfall, sind schwach und/oder bekommen zu wenig Muttermilch ab, weil sie sich unter ihren Geschwistern nicht durchsetzen können. Doch tiermedizinische Behandlung, Impfung und Kastration verursachen Kosten. Geld, das sich viele Hofbesitzer einfach sparen möchten und stattdessen auf die „natürliche Auslese“ setzen. Früher wurden überschüssige Katzenjunge sogar ertränkt, erschlagen oder anderweitig grausam beseitigt. Ob diese Arten der Dezimierung noch immer praktiziert werden, bekommt vermutlich kaum jemand mit. Häufig aber werden die Katzen einfach sich selbst überlassen, sie vegetieren lange Zeit nur dahin, sterben dann an ihren Krankheiten, an Verwahrlosung und Unterernährung, weil sie, teils blind von Entzündungen, nicht einmal mehr den Weg zur mageren Schüssel Milch finden. Ihre Mütter sind bereits mit dem nächsten Wurf Kätzchen schwanger und der schreckliche Kreislauf beginnt von vorne. Nicht nur, dass diese armen Katzenmütter von Wurf zu Wurf immer mehr ausgelaugt werden, sie haben auch immer das Risiko, von Streunerkatern mit dem gefährlichen Leukose oder Katzenaidsvirus infiziert zu werden. Doch nicht nur in ländlichen Gegenden gibt es wildlebende Katzen, auch in Ballungsräumen manifestieren sich in Schrebergärten, auf Friedhöfen, in Hinterhöfen oder stillgelegten Fabrikgeländen enorme Katzenpopulationen. Allein im Stadtgebiet München leben einige hundert herrenlose Katzen und es werden immer mehr. Viele diese Streuner waren nicht immer auf sich selbst gestellt. Sie sind unkastriert ihrem Besitzer entlaufen, wurden ausgesetzt und sind seither auf die Willkür tierlieber Menschen angewiesen. Und sehr schnell wird dann aus einem entsprungenen Kätzchen eine ganze Familie, die im Nirgendwo aufwächst und ihren Instinkten gemäß sehr schnell verwildert. Zweimal im Jahr 3-5 junge Kätzchen, man kann sich unschwer ausrechnen, wie sich das in kürzester Zeit entwickelt. So wächst schnell eine Streuner-Population heran, die nicht nur zu einem Tierschutzproblem wird, sondern auch eine ordnungspolitische Komponente beinhaltet. Viele Menschen fühlen sich von den verwilderten Tieren belästigt, sie verschmutzen Spielplätze, Sandkästen und Vorgärten. Nicht selten sind diese Katzen auch krank und Bewohner fürchten um die Gesundheit ihrer Kinder und Tiere. Katzenseuche, Katzenschnupfen, Würmer und andere Parasiten kursieren. Als Tierschützer haben wir in erster Linie allerdings das unermessliche Leid der Streuner selbst im Blick. In Japan wird bei Streunerkatzen das „Trap – Neuter – Return“-System (Fangen-Kastrieren-Freilassen) von Tierschutzorganisationen angewendet. Ist das auch für Deutschland eine Option? Ja, auch wir vom Tierschutzverein haben ein solches Projekt. Immer montags ist bei uns im Münchner Tierheim Katzenkastrationstag. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bringen uns Streunerkatzen, die sie mittels Lebendfalle an den Futterplätzen einfangen konnten. Diese werden dann auf unsere Kosten kastriert, je nach Gesundheitszustand einige Tage bei uns versorgt und dann am Einfangort wieder frei gelassen, langfristig gefüttert und beobachtet. Diese Tiere einfach alle einzusammeln und in Tierheimen unterzubringen, ist sicher keine Lösung im Sinne des Tierschutzes. Sie sind in den wenigsten Fällen wieder an ein vertrauensvolles Miteinander mit dem Menschen zu gewöhnen. Sie sind zu menschenscheu, zu „wild“ für das Sofa. Aufgrund dieser Umstände und der trotz unserer jahrelangen Bemühungen, durch Kastrationsaktionen die Zahl an Streunerkatzen in und um München zu reduzieren, ist noch immer kein Ende in Sicht. So setzen wir uns schon lange Jahre für eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen ein. Viele deutsche Städte haben dies bereits umgesetzt. In unserem Nachbarland Österreich, zum Beispiel, ist das Kastrationsgebot seit vielen Jahren bundesweit im Tierschutzgesetz verankert. Doch leider nur im Privatbereich und nicht für die weitaus bedauernswerteren Bauernhofkätzchen. Privathalter müssen aufgefordert werden, ihre Tiere – sofern sie Freigänger sind – kastrieren zu lassen. Bereits herrenlos gewordene Katzen müssen eingefangen, tiermedizinisch versorgt, kastriert und gekennzeichnet werden, um sie künftig problemlos identifizieren zu können. Zu diesem Zweck betreuen wir mit Hilfe ehrenamtlicher Helfer über 70 Futterplätze im Münchner Umkreis für freilebende Katzen. Allein zu diesen Plätzen kommen regelmäßig ca. 370 Streuner. Es besteht kein Zweifel, dass die Kommunen und der Freistaat hier aktiv werden müssen. Wie können Privatpersonen dem Tierschutzverein München helfen? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Konkret im Bereich der Streunerversorgung kann man uns helfen, indem man zuallererst seine Freigängerkatze kastrieren und kennzeichnen lässt. Was können Katzenfreunde darüber hinaus noch tun? Sie können uns ehrenamtlich bei der Betreuung von Futterplätzen unterstützen, uns dabei helfen verwilderte Tiere einzufangen und/oder mit einer Spende dazu beitragen, dass wir möglichst viele Streunerkatzen medizinisch versorgen, kastrieren, gesund wieder frei lassen und weiterhin mit Futter versorgen können. Die Ansprechpartnerin für Futterplätze in München und Umland ist Petra Strauch, Tel.: 089 / 921 000 25. Den Tieren in unserem Tierheim kann man mit Geld- oder auch Sachspenden helfen. Am nachhaltigsten helfen Tierfreunde uns mit einer Patenschaft! Dadurch leisten sie uns regelmäßige, monatliche Unterstützung, mit der wir kalkulieren und die Kosten für die Versorgung unserer Tiere zumindest teilweise decken können. Welche Herausforderungen gab es 2020 für den Tierschutzverein München? Wie hat Covid-19 den Verein beeinflusst? Das Virus hat natürlich auch unsere Arbeit stark beeinträchtigt und verändert. Zur Eindämmung der Pandemie mussten wir unser Tierheim für BesucherInnen schließen und den Ablauf der Tiervermittlung an die notwendigen Maßnahmen anpassen. Während Adoptionsinteressenten früher zu unseren allgemeinen Öffnungszeiten einfach spontan vorbeikommen und die Tierheimtiere besuchen konnten, läuft jetzt viel erstmal über telefonische Beratung und Vorbesprechung. Wenn alles passt, werden fixe Einzeltermine zum Kennenlernen vereinbart. So möchten wir den Besucherverkehr auf unserem Gelände unter Kontrolle halten – sinnvoll zur Infektionsprävention, aber natürlich nicht so günstig für unsere Öffentlichkeitsarbeit und auch eine Hemmschwelle für viele Adoptionsinteressenten. Dazu kommt, dass uns wichtige Einnahmequellen weggebrochen sind. So mussten wir alle Benefizveranstaltungen, Seminare und Tierheimfeste für 2020 absagen. Da viele Tierfreunde auch selbst von finanziellen Einbußen betroffen sind, rechnen wir mit einem gravierenden Spendenrückgang, je länger die Corona-Krise noch andauert. Dennoch gibt es auch Grund zur Freude für uns: Zum einen ist die befürchtete Abgabewelle von Haustieren, weil ihre HalterInnen fälschlicherweise fürchten sich anzustecken oder die Haltung aus gesundheitlichen oder auch finanziellen Gründen nicht mehr stemmen können, ausgeblieben. Zum anderen konnten wir trotz allem viele Tiere aus schweren Notlagen befreien, aufpäppeln und zahlreiche heimatlose Tiere in ein neues, liebevolles und fürsorgliches Zuhause vermitteln. Jedes einzelne Happy End ist Balsam für die Seelen von uns Tierfreunden. Auch für die großartige Hilfe vieler Herzmenschen, die unsere Schützlinge in der Krise mit ihrer Spende unterstützen, sind wir unendlich dankbar! Wir hoffen und freuen uns darauf, im neuen Jahr bald endlich wieder interessierte Besucher auf unserem Tierheimgelände empfangen, ihnen unsere tägliche Arbeit zeigen und mit unseren Freunden wie gewohnt Feste feiern zu können. Alle Infos zur Tiervermittlung, Spendenmöglichkeiten und Patenschaften findet man auf unserer Homepage: www.tierschutzverein-muenchen.de Wir bedanken uns recht herzlich für das tolle Interview! Wenn auch ihr Lust habt das Tierheim München zu unterstützen, dann schaut doch einmal auf der Website vorbei. Von der Patenschaft bis zur eigenen Spende gibt es eine ganze Menge Möglichkeiten zum Helfen! Und wie wir gelernt haben, ist dies gerade im Nachgang von Covid-19 so wichtig wie nie zuvor! Website: www.tierschutzverein-muenchen.de [externer Link]Spendenaktion auf Betterplace: Hilf den Miezen [externer Link] Impressionen aus dem Katzendorf Ein paar Eindrücke, wer im Katzendorf wie residiert. Klickt auf das Bild für eine größere Version. Ausblick: Hangry Shop Wie geht es jetzt mit unserem Webshop weiter? Wir haben eine Menge Zeit und Arbeit investiert, um ihn richtig und vor allem regelkonform zum Laufen zu bringen. Wir zahlen Steuern, Abgaben auf Verpackungsmüll, haben einen Ablauf für Verpackung und Versand gefunden und was nicht noch alles anfällt. Insofern wird der Shop euch erhalten bleiben: wir verkaufen den Katzenkalender jetzt ohne Spendensammlung und haben eine erste Tasse gestaltet. Je nachdem wie das läuft, werden wir hier mit kleineren Projekten in Zukunft weiter überraschen. Alles was Spaß macht und mit Japan zu tun hat wird es bei uns geben! Restverkauf: Katzenkalender 2021 Unser Kalender zum Streunen und genießen mit 13 Streunerkatzen aus Japan! A6-Format zum Aufstellen auf dem Schreibtisch. Egal ob zu Hause oder im Büro. Oder überall sonst wo ihr Katzencontent braucht! Die Spendenaktion ist vorbei, weshalb der Kalender jetzt zum Vorzugspreis von 8,99€ weiter im Verkauf bleibt, bis alles weg ist. Wir freuen uns natürlich, wenn ihr uns trotzdem unterstützen möchtet! 12,99 € 3,99 € Ausverkauft Neues Produkt: Tasse „Frühling in Tokyo“ Ihr habt keine Lust mehr auf dunkle Wintertage mit Corona? Frühling in Tokyo ist das Motto dieser Tasse, die euch jeden Morgen erfreuen wird. Mehr Kirschblüten (und Schildkröten) sind ein Gewinn für jeden Morgen. Egal ob er mit Kaffee oder Tee beginnt! Rote Innenfläche und Henkel und hochwertiger Sublimationsdruck sorgen für einen Hingucker im Regal! Die Tasse ist Spülmaschinengeeignet. Füllmenge: 0,3 Liter. Der Hangry Shop ist derzeit offline. Bitte schreibt uns eine E-Mail, wenn ihr eine Tasse kaufen möchtet: shop@thehangrystories.com 10,99 € E-Mail senden Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! 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Vielleicht machen wir für 2022 wieder ein ähnliches Projekt! Antworten Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.