4,4K Inhalt Wie komme ich zur Haseninsel Okunoshima?Kaninchen-Liebe: füttern, füttern und ein bisschen streichelnEntdecke die Haseninsel in Japan mit dem LeihradDen höchsten Strommast Japans sehenGiftgas-Museum: die dunkle Vergangenheit der Haseninsel in JapanErinnerungen aus dem 2. Weltkrieg auf der Haseninsel in JapanEinfach nur die Natur und die Aussicht genießenUnd wo kommen jetzt eigentlich die Kaninchen her? Happy Easter! Mein Beitrag zum Osterhasen-Feeling ist ein lang überfälliger Reisetipp für DIE Haseninsel in Japan. Die Insel heißt eigentlich Okunoshima, liegt in der Seto Inlandsee und gehört zur Stadt Takehara in der Präfektur Hiroshima. Und eigentlich sind die Hasen auch Kaninchen, aber irgendwie hat sich bei uns in Deutschland der Name „Haseninsel“ durchgesetzt. Falls ihr also nach dem Besuch im Atombombemmuseum in Hiroshima etwas braucht, was eure Stimmung wieder hebt (ich brauchte es zumindest), dann ist ein Tagesausflug auf „Usagijima“ (Haseninsel) genau das Richtige. Update: Bilder bearbeitet Fütter mich! Wie komme ich zur Haseninsel Okunoshima? Von HIROSHIMA fahrt ihr mit mit dem Shinkansen nach MIHARA (JR) und fahrt von dort mit der JR Kure Linie nach TADANOUMI. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde. Falls ihr einen JR Railpass (Zum Beitrag >> Wann lohnt sich der JR Railpass) habt, ist diese Fahrt damit abgedeckt. Wenn nicht, kostet die Fahrt einzeln zwischen 1.500 bis 2.500 Yen (ca. 13 bis 22 Euro). Genaue Preise und Verbindungen könnt ihr über Hyperdia abrufen. Das Fährenterminal in Tadanoumi ist nur einen kurzen Fußweg vom Bahnhof entfernt. Hier könnt ihr den Fährenfahrplan abrufen. Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 15 Minuten und die Fahrt kostet 310 Yen (ca. 2,70 Euro). Am Fährenterminal kann man auch bereits Futter für die Kaninchen kaufen, falls man sich nichts mitgebracht hat. Kleiner Tipp: Salat-Blätter fanden die Kaninchen weitaus besser als jedes Karottenstück, was ihnen hingehalten wurde. Auf der Insel haben die Tiere keine natürlichen Feinde. So ist es auch verboten Hunde mit auf Okunoshima zu bringen. In den letzten Jahren hat sich die „Haseninsel“ zum Naherholungsgebiet gemausert und zieht viele Familien aus der Gegend an. In der Nähe des Fährenterminals auf der Haseninsel gibt es auch Grillzonen, einen Campingplatz und ein großes Informationscenter, dass über Flora und Fauna der Seto-Inlandsee aufklärt und zwar auf eine sehr spielerische Art und Weise. Kaninchen-Liebe: füttern, füttern und ein bisschen streicheln Je früher ihr auf der Insel ankommt, umso mehr Kaninchen wollen von euch Futter haben. Wenn sie satt sind, liegen sie faul in der Sonne, im Schatten, vor ihren Höhlen und wo es sonst gerade gemütlich ist. Die Kaninchen sind keine Streicheltiere und haben immer noch einiges an Respekt vor den Menschen. Aber wenn ihr etwas Futter habt, dann trauen sie sich erstaunlich nah an euch heran und manchmal hüpft das ein oder andere Häschen in euren Schoß. Einige haben auch kleinere Verletzungen – aber das wird sicher von Rangordnungskämpfen kommen. Entdecke die Haseninsel in Japan mit dem Leihrad Ihr wisst ja bereits, dass wir gerne radeln, und auf der gerade einmal 4,3 Kilometer großen Insel (Küstenlinie) kann man sich auch wieder einmal Räder für eine kleine Gebühr ausleihen. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, weil so könnt ihr wirklich die gesamte Insel erkunden und auch die Ecken erreichen, an denen sich nicht so viele Touristen aufhalten. Die Räder kann man am Hotel Kyukamura ausleihen: für 2 Stunden gibt’s normale Räder für 600 Yen oder Elektro-Räder für 800 Yen ( ca. 5-7,80 Euro). Am Hotel gibt es auch einen kleinen Shop für Mitbringsel und eine Art Mensa mit Mittagsangebot. Das Hotel findet ihr ziemlich schnell, weil es das größte Gebäude auf der Insel ist – ihr könnt es nicht übersehen. Den höchsten Strommast Japans sehen Dieser Strommast auf der Insel ist groß und mit 226 Metern angeblich der Größte in ganz Japan. Ich hab das jetzt nicht überprüft, aber falls ihr mal mit random Wissen punkten wollt, könnte dies vielleicht recht nützlich sein? Giftgas-Museum: die dunkle Vergangenheit der Haseninsel in Japan Im zweiten Weltkrieg wurden auf der Insel Okunoshima verschiedene Giftgase produziert und diese wurden im Krieg gegen China eingesetzt. Dafür wurden u.a. auch zahlreiche Jugendliche abgezogen, die auf der Insel in der Produktion arbeiten mussten. Die Herstellung der Giftgase war alles andere als sicher und so haben sich viele Arbeiter vergiftet, weil auch die Schutzkleidung mehr als unzureichend war. Das Museum ist sehr klein und kostet nur 100 Yen Eintritt und nach meiner Erfahrung ist es sogar etwas kritischer als man es sonst in japanischen Museen über den zweiten Weltkrieg gewohnt ist. Meiner Meinung nach ein Pflichtbesuch, wenn man Okunoshima besichtigt. Having seen materials made by concerned people, we hereby declare that war is meaningless and the production of poison gas is tragic. We make an appeal for everlasting peace. This museum was built with the cooperation and understanding of groups representing the affected people and related town, cities and Hiroshima Prefecture.Auszug aus dem Flyer des Okunoshima Poison Gas Museum Im Museum durfte man keine Fotos machen, deswegen gibt’s hier keine weiteren Eindrücke. Erinnerungen aus dem 2. Weltkrieg auf der Haseninsel in Japan Die Giftgas-Produktion hat Spuren auf Okunoshima hinterlassen. So sieht man auf der gesamten Insel immer wieder große, graue Betonbauten. Die Gebäude sind leer und Betreten ist verboten – einige Mutige schleichen sich aber doch immer mal wieder rein und machen hier Fotos. Einfach nur die Natur und die Aussicht genießen Bei der Tour rund um die kleine Insel gibt es viele Möglichkeiten einfach mal anzuhalten, abzusteigen und die Natur zu genießen. Kleine Buchten und Strände laden zum Verweilen ein und wenn ihr einen Weg nach oben seht, dann solltest ihr ihm folgen. Die Aussicht über die Seto-Inlandsee ist echt schön! Und wo kommen jetzt eigentlich die Kaninchen her? Ja, dass weiß keiner heute mehr so genau. Es gibt verschiedene Geschichten, aber am populärsten ist wohl, dass es sich um ehemalige „Versuchskaninchen“ aus der Giftgas-Produktion handelt, die zum Ende des zweiten Weltkrieges freigelassen worden sind. Eine andere Geschichte geht so, dass Schulkinder (manchmal sind es auch ausländische Touristen) ein paar Kaninchen ausgesetzt haben. Aber egal wie es am Ende wirklich war, ich denke dass sie alle auf der Insel ein ziemlichen gutes Leben haben. Ich fand den Ausflug zur Haseninsel sehr angenehm – ein bisschen abschalten vom Großstadt-Stress, den man oft in Japan hat und einfach mal den Tag ein bisschen entschleunigt. Wart ihr auch schon einmal auf der Haseninsel? Wenn ja, wie hat’s euch gefallen? Bunny IslandChubuHaseninselHiroshimaJapan TravelguideOkunoshimaTravelUsagijima Stephanie Drewing Stephanie wird eigentlich von allen Kumo gerufen. Sie mag alles was niedlich ist und hat einige Zeit in Tokyo gelebt. Nach Japan reist sie eigentlich jedes Jahr. Als echter Foodie gehört Kochen, backen, Restaurants testen und der Austausch dazu, zu ihren liebsten Hobbys. vorheriger Eintrag 5 Gründe, warum Du Dir in Japan eine SUICA, ICOCA oder PASMO besorgen solltest! Nächster Eintrag [Osaka] Die besten Sehenswürdigkeiten und Shopping-Tipps Weiterlesen Japan Travel Apps: Die besten Apps für die... Miyako-jima – Inselparadies und Deutsche Kultur Narutomaki: Von Fischrollen, Ninja und Meeresstrudeln 6 Kommentare Anika 21. April 2017 - 13:23 Schön, dass du drauf hinweist, dass es zwar Haseninsel heißt, aber eigentlich Kaninchen auf ihr leben. Ich bin ja ein strikter Gegener davon Kaninchen Hasen zu nennen! Man sagt ja auch nicht zu Löwe Katze… Antworten Jenni KuneCoco 19. April 2017 - 7:53 Superspannend! Und irgendwie ein krasser Mix zwischen „Oh wie süß, Kaninchen!“ und heftiger Geschichte. Und bei diesem Lost Place hätte ich mich auch nicht reingetraut… :/ Antworten nossy 18. April 2017 - 21:05 Die Haseninsel ist mir auf Anhieb sympathisch. Ein wenig wirkt es wie ein Streichelzoo mit Wildhässchen. 🙂 Antworten Dommie 17. April 2017 - 13:24 Hmmmm… Jetzt fehlen nur noch Semmelknödel und Blaukraut <3 Wirklich schade, das Hase in Japan fast gar nicht angeboten wird. Sie gehört zu den "kleinen Heimwehmomenten" ab und zu… Antworten Kumo 16. April 2017 - 23:10 Ohja, Geld ist immer so eine Sache. Im Urlaub sitzt es ja immer etwas lockerer, aber ich kenn es noch von Michas Geschichten aus seiner Zeit in Kyoto. Da wurde immer so günstig wie möglich gereist, wenn gereist wurde. Zu dem Zutrittsverbot… jaein. Auf dem einem Bild stehe ich ja zwischen so Ruinen, da hab ich mich etwas reingetraut, aber auch nicht wirklich weit… In Gebäude und so sind wir nicht rein, weil ich das zu heikel finde. 😫 Antworten Tara 16. April 2017 - 13:44 Bunniiiiieees! Mal wieder ein toller Reisebericht mit wunderschönen Bildern! Wenn ich während meines Auslandsjahres mehr Geld gehabt und etwas näher Richtung Süden gewohnt hätte, wäre Okunoshima auch eins meiner ersten Ziele gewesen, haha 🙂 Habt ihr euch gegen das Zutrittsverbot und für eine Inspektion der Betonbauten auch von Innen entschieden? Ich finde solch alte Ruinen und generell Stätten der Vergangenheit ja immer super interessant. 🙂 Antworten Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.