1,5K Inhalt Fahrrad fahren dank Machinori in KanazawaVorteile von Machinori:Nachteile von Machinori:DIESER BEITRAG IST TEIL UNSERER BLOGREIHE „FAHRRAD FAHREN IN JAPAN“. ZUM HAUPTARTIKEL GELANGT IHR HIER. Im Frühjahr 2016 waren wir nun zum ersten Mal in Kanazawa. Wie Kyôto überstand die Stadt den 2. Weltkrieg nahezu unversehrt, weshalb noch alte Bausubstanz und Straßenzüge vorhanden sind. Persönlich fand ich den historischen Aspekt Kanazawas jedoch unterwältigend. Klar, der Higashi-Chaya-Distrikt ist nett und hat einige hübsche Läden zu bieten. Aber gerade mit dem neuen Bahnhof, der als neuer Endpunkt des Hokuriku-Shinkansen fungiert, ist Kanazawa eine Stadt die nicht weniger modern wirkt als die meisten anderen japanischen Städte dieser Größe. Besonders gut gefiel mir die tolle Aussicht von der Aussichtsplattform im Utatsuyama-Park, das Onsen-Fußbad in der Nähe des Bahnhofs, der geschäftige Fischmarkt mit seinen fies dreinschauenden Krabben sowie die nächtliche Illumination im Kenroku-en mit freiem Eintritt, die wir zufällig mitnehmen konnten. Kanazawa empfahl sich vor allem als Stadt, die man einfach erleben konnte, ohne dass die Sehenswürdigkeiten sich zu penetrant in den Vordergrund drängten. Und die beste Möglichkeit eine Stadt zu erleben ist meiner Meinung nach die Erkundung mit dem Rad. Man ist nicht so entkoppelt von den Orten die man besucht, und es gelingt viel eher, verschiedene Sehenswürdigkeiten zu verknüpfen und einen Gesamteindruck zu bekommen, der hinausgeht über die üblichen Wege zwischen Zug / U-Bahn / Bushaltestelle und dem Zielort. Das Zentrum von Kanazawa ist sehr kompakt, die meisten interessanten Orte sind problemlos mit dem Rad zu erreichen und es gibt dort nur wenige flache Steigungen. In einem der nächsten Blogbeiträge erzählen wir euch auch, welche Sehenswürdigkeiten man in Kanazawa sehen sollte! Der Bahnhof in Kanazawa Fahrrad fahren dank Machinori in Kanazawa Mit den Leihfahrrädern in Japan ist das so eine Sache. Wenn man Glück hat, bekommt man ein robustes Gerät. Wenn man etwas weniger Glück hat, ist das Bremskabel der Stadtmöhre kurz vor dem Durchrosten. Im Allgemeinen hatte ich das Gefühl, dass es ratsam ist, sich auf spezialisierte Geschäfte zu verlassen, als mit dem Rad eines günstigen Hostels loszuziehen. Sobald man als Kunde einen Preis für eine bestimmte Leistung bezahlt, scheint auch das Verantwortungsgefühl der Anbieter deutlich stärker in den Vordergrund zu treten. Von 100 Yen für einen halben Tag bis zu 1500 Yen bis Sonnenuntergang hatten wir auch von den Kosten her schon eine große Bandbreite und zuweilen sind wir auch schon mit Elektrorädern gefahren – ein großer Spaß den man durchaus mal ausprobieren sollte. Machinori in Kanzawa ist hingegen kein Leihsystem bei dem man sich ein Rad für eine bestimmte Zeitdauer mietet, sondern ein terminalbasiertes Kurzleihsystem nach Vorbild des französischen Vélib in Paris. Das funktioniert folgendermaßen: für 200 Yen am Tag kann man sich beliebig oft für jeweils 30 Minuten ein Rad von einem in der gesamten Innenstadt verteilten Terminals holen. Nach Ablauf der Frist muss man es an einem Terminal abgeben oder zahlt für jede weitere halbe Stunde erneut 200 Yen. Einen ganzen Monat Nutzungsdauer bekommt man schon für 1000 Yen. Somit lohnt sich das System vor allem für Kurzstrecken innerhalb der Innenstadt. Kanazawa ist jedoch kompakt genug, um in dieser Zeitspanne bequem jedes Terminal ansteuern zu können. Zahlen kann man entweder mit Kreditkarte direkt am Automaten oder bar im Machinori Büro gegenüber vom Hauptbahnhof. Das Machinori Büro gegenüber vom Hauptbahnhof Die Räder: klein, aber stabil und sehr gut gewartet. Natürlich immer mit Körbchen Eine der Machinori Sammelstationen Achtung: zahlt man am Automaten muss man eine Telefonnummer hinterlegen. Für ausländische Touristen darf dies auch die Nummer vom Hotel sein, man muss sie nur am Automaten parat haben. Das Ausleihen selber funktioniert entweder über ein Passwort, das man am Automaten erhält, oder über eine IC-Karte wie Suica oder Icoca. Die Räder selber sind sehr gut in Schuss und fahren sich super. Hin und wieder kann es jedoch vorkommen, dass sie sich an einem Terminal sammeln und woanders keines oder zu wenig Räder für die eigene Gruppe vorhanden sind. Zwar kann man sich online in Echtzeit darüber informieren an welchem Terminal gerade wie viele Räder zu Verfügung stehen, aber gerade bei großen Gruppen kann dies schnell zum Manko werden. Wir hatten nur einmal das Problem kein Rad mehr zu bekommen und mussten etwa 5 Minuten warten bis Nachschub am Terminal ankam, aber wir waren auch nur zu zweit. An diesen Terminals meldet man sich bei Machinori an Radeln in Kanazawa Vorteile von Machinori: Bei entsprechender Nutzung sehr billig (200 Yen / Tag)Sehr gut gewartete RäderUnkompliziert auch für ausländische TouristenViele Terminals in der Innenstadt (insgesamt 21) Nachteile von Machinori: Ohne teure Zusatzgebühren keine Möglichkeit aus dem Stadtzentrum zu entkommenTerminals manchmal nicht mit ausreichend Rädern besetzt (vor allem für große Gruppen)Sattelhöhe nur begrenzt einstellbar Alles in allem waren wir sehr begeistert von Machinori und würde uns wünschen, dass das System noch weiter ausgebaut und besser bestückt wird. Die Räder und Terminals waren modern und leicht zu bedienen, im Gegensatz zu anderen Städten ermöglicht man per Kreditkarte oder im Büro auch ausländischen Touristen einen Zugriff (ohne lästige Telefonbestätigung und Adressangabe) auf das System und radeln in Kanazawa macht grundsätzlich einfach Spaß. Zwar lässt auch hier die Infrastruktur zu wünschen übrig, aber man hat den Eindruck, dass sich zumindest darum bemüht wird Fahrradstreifen oder breite Gehwege zu schaffen. Radstreifen? Egal – Parkstreifen! Auf den Straßen sollte man weiterhin vorsichtig sein, in den 3 Tagen die wir in Kanazawa verbracht haben wurde ich 2 mal übel von Autofahrern geschnitten. Sie waren wohl noch immer der Ansicht, Fahrräder gehören auf den Gehweg und nirgendwohin sonst. Wir unterstützen Machinori jedenfalls aus ganzem Herzen und hoffen, dass sich das System bewährt und weiter verbessert wird, damit es in ähnlicher Form auch in anderen Städten Japans eingeführt werden kann. DIESER BEITRAG IST TEIL UNSERER BLOGREIHE „FAHRRAD FAHREN IN JAPAN“. ZUM HAUPTARTIKEL GELANGT IHR HIER. Ausleihen und… losfahren! Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! Blog abonnieren Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen. NameE-Mail* Please leave this field empty. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und stimme ihr zu. FahrradFahrrad fahren in JapanIshikawaRäderTravelTravelguide Michael Drewing Ausgebildeter Japanologe und Product Manager Digital. Hat fast 3 Jahre in Japan gelebt und dabei vor allem Kyoto und Tokyo lieben gelernt. vorheriger Eintrag [Rezept] Soba Bouro (そばぼうろ) Nächster Eintrag Japanische Küche – mehr als nur Sushi! Weiterlesen Niigata – von Mangaka und Geigi [Kyoto] Kimono leihen mit Fotoshooting für Paare bei... Ab nach Atami: Kirschblüte im Januar genießen 2 Kommentare Radfahren in Japan: Tokyo – The hangry Stories 9. Oktober 2016 - 8:24 […] einem Ort zu leihen und es dort zu einer bestimmten Uhrzeit wieder abzugeben sind Radstationen wie Machinori in Kanzawa. Das System in Kanazawa funktioniert für die Größe der Stadt sehr gut, in Tokyo ist es weniger […] Antworten WanderWeib 4. Oktober 2016 - 1:42 Schöner Artikel. Irgendwann möchte ich auch mal von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit mit dem Fahrrad fahren. xD Leider ist in den größeren Städten nicht immer klar, ob du ein Fahrrad Parkplatz findest… Viele Grüße aus Tokio Tessa Antworten Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.