3,3K Du bist in Japan und wunderst dich über die Wasserflaschen, die um Häuser aufgestellt sind? Hier erfährst du die Hintergründe. Dieser Blogartikel ist ein kleiner Einblick in den japanischen Alltag. Als Tourist in Japan hast du dieses Phänomen wahrscheinlich schon einmal gesehen: Es stehen große zwei Liter Wasserflaschen rund um Grundstücke in Wohngegenden. Nicht nur ein oder zwei, sondern oft bis zu zehn Plastikflaschen gefüllt mit Wasser. Wir haben bereits viele Präfekturen Japans bereist und es ist uns immer wieder begegnet. All diese Wasserflaschen. Doch welchen Sinn haben diese? Und irgendwann fragt man sich: Warum stehen in Japan diese Unmengen an Wasserflaschen draußen rum? Ich habe schon einige Theorien gelesen, wenn es um die gefüllten Wasserflaschen geht. Es wird vermutet, dass es Wasser zum Blumen gießen ist, Notfall-Wasser, falls die Klospülung durch ein Erdbeben ausfällt, Löschwasser in Brandfällen. Alles recht logische Ideen, oder? Die Antwort hat jedoch mit der Vielzahl der streunenden Katzen in Japan zu tun. In Japan ist der Glaube weit verbreitet, dass die gefüllten Wasserflaschen streunende Katzen aus den eigenen Gärten, Einfahrten und Grundstücken fernhalten. Dahinter steht die Idee, dass Katzen Angst vor ihrem eigenen Spiegelbild haben. Alternativ, dass die sich spiegelnde Sonne im Wasser die Katzen erschreckt. Reality-Check: Haben Katzen Angst vor Wasserflaschen? Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.dailymotion.com zu laden. Inhalt laden Wie ihr in diesem Video aus dem japanischen TV sehen könnt: die Test-Katzen sind völlig unbeeindruckt von den Wasserflaschen und den zusätzlich genutzten Spiegeln und CDs, die man ebenfalls öfter als Katzenschreck sieht. Das wird so wohl nichts. Doch warum fühlen sich so viele Haushalte genötigt, ihr Grundstück vor Katzen zu schützen? Japans Problem mit Streuner-Katzen During the (…) FY 2011 metropolitan government survey, 62% of respondents indicated that due to cats’ excrement, meowing/howling, and so forth, they felt that they were „a nuisance,“ and more than 58% answered that the feeding of homeless cats was „a bad idea“. QUELLE: TOYOKEIZAI.NET Meistens geht es eher weniger um Nachbars Katze, sondern um die Streuner der Nachbarschaft. In einem Bericht der Stadtverwaltung Tokyos aus dem Jahr 2011 wurde von 60.000 Streunern alleine in Tokyo gesprochen. Japaner lieben ihre Katzen, aber es enden viele Hauskatzen (oder ihr Nachwuchs) aus den unterschiedlichsten Gründen auf der Straße und müssen sich dann durchschlagen. Tierheime, wo man die Katzen bei privaten Problemen abgeben könnte, gibt es kaum. Daher werden die Tiere sich selbst überlassen. Und weil die Hauskatzen selten kastriert sind, vermehrt sich die Streuner-Population immer weiter. Ein trauriger Kreislauf. Ein paar Katzenliebhaber füttern die Streuner, aber das wird auch nicht immer positiv aufgenommen. Den verwilderten Katzen wird nachgesagt, dass sie Geruchs- und Lärmbelästigung in die Nachbarschaft bringen. Streunende Katzen in Japan sind Plagegeister, die niemand will. Erst recht nicht auf dem eigenem Grundstück. Deswegen greifen viele zu den Wasserflaschen. Ich kann es auf jeden Fall nicht lassen, ein bisschen Liebe an Streuner zu verteilen: Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! Blog abonnieren Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen. NameE-Mail* Please leave this field empty. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und stimme ihr zu. JapanJapan TravelguideJapanblogTiere in Japan Stephanie Drewing Stephanie wird eigentlich von allen Kumo gerufen. Sie mag alles was niedlich ist und hat einige Zeit in Tokyo gelebt. Nach Japan reist sie eigentlich jedes Jahr. Als echter Foodie gehört Kochen, backen, Restaurants testen und der Austausch dazu, zu ihren liebsten Hobbys. vorheriger Eintrag Infografik: Japanische Gerichte verstehen Nächster Eintrag [Rezept] Japanische Maronen-Creme Biskuitrolle Weiterlesen Reisetagebuch Japan 2023: Unsere Reiseroute mit Live-Bericht Niigata – von Mangaka und Geigi Folge 12: Von Ise nach Izumo 6 Kommentare Nina 11. Januar 2021 - 6:32 Die Hauskatzen sind nicht kastriert? Das muss doch total anstrengend für Katze und Halter sein. Kein Wunder, dass man sie dann loswerden will. 🙁 Antworten Micha 11. Januar 2021 - 15:34 Das ist scheinbar gar nicht so selten, auch in Deutschland kommt das wohl vor. In unserem Interview mit dem Tierheim München kam das Thema auch am Rande auf. Es war nicht Thema des Artikels, deswegen haben wir nicht nachgefragt und können nicht einschätzen ob es ein großes Ding ist, aber unkastrierte Freigänge scheinen auch bei uns ein Problem zu sein. Antworten Dani 17. Februar 2020 - 15:50 Die armen Kätzchen T_T da läuft mein riesen Herz für Katzen auf hochtouren ^^ am liebsten alle einsammeln und pflegen *seufz* 🙂 Hast nen echt tollen Blog, sehr schön gestaltet und sehr interessant 🙂 Danke dafür. LG Antworten Katharina 2. Oktober 2018 - 14:18 Wow, endlich ein Mysterium gelöst!🤣 Ich habe zwar ein Paar Leute danach gefragt aber die wussten irgendwie auch nichts darüber. Antworten Kumo 18. November 2018 - 10:07 Haha, danke! 🙂 Antworten Christin 2. Oktober 2018 - 11:59 Danke dir für den Artikel! Habe wirklich schon Flaschen gesehn, auf Bildern oder in Dokus. Hätte die aber nie mit Katzen in Verbindung gebracht 😀 Antworten Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? 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