1,5K Inhalt Probleme am Fuji: Massentourismus, Müll und InfrastrukturBisher: Freiwillige Spende für den AufstiegNeue Regelung: Pflichtgebühr und ZugangsbeschränkungenKeine Gebühren oder Beschränkungen in ShizuokaEigene Meinung zur Gebühr und den EinschränkungenMehr zum Fuji Seit Juli 2014 gibt es eine freiwillige Gebühr, die man entrichten kann, wenn man auf den Fuji steigen will. Neue Pläne der Präfektur Yamanashi sehen nun vor, dass diese Gebühr zur Pflicht wird und auch der Zugang selbst zu Japans höchstem Berg reguliert und eingeschränkt wird. Steht ihr bald am Fuji und werdet abgewiesen? Bevor ihr weiterlest: Wenn ihr euch noch nicht auskennt mit dem Aufstieg auf den Fuji und mehr darüber erfahren wollt, schaut doch mal bei unserem Artikel Japans höchster Berg: Den Fuji besteigen vorbei. Dort erfahrt ihr auch alles über die bisherige, freiwillige Spende in Höhe von 1000 Yen. Auch im Podcast Folge 05: Den Fuji besteigen haben wir unsere Erfahrungen geteilt. Probleme am Fuji: Massentourismus, Müll und Infrastruktur Die Besucherzahlen am Fuji haben nach der Pandemie wieder das ursprüngliche Niveau erreicht. Die Rückkehr der Touristen, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland, beschäftigt die lokalen Behörden. Wichtig ist: Die Probleme am Fuji sind kein neues Phänomen und haben sich in vielen Teilen sogar verbessert. Die Müll-Thematik waren schon vor über zehn Jahren, auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe, ein akutes Problem (Quelle). Der Gouverneur der Präfektur Yamanashi, Kotaro Nagasaki, spricht mittlerweile von einer „Krise“. Wir sind der Überzeugung, dass es unerlässlich ist, der Krise, mit der der Fuji konfrontiert ist, gemeinsam mit allen zu begegnen und zusammenzuarbeiten, um den Wert des Fuji für zukünftige Generationen zu bewahren. Kotaro Nagasaki, Gouverneur der Präfektur Yamanashi in der Japan Times Auf dem Gipfel herrscht reger Betrieb Diese Krise äußert sich konkret in verschiedenen Problemen: Viele Menschen erzeugen viel Müll, auch auf Toiletten Die Versorgung der Bergsteigenden mit Wasser und Proviant wird immer schwieriger Wege sind oft so voll, dass sie gefährlich verstopft sind Viele Bergsteigende überschätzen sich oder kommen schlecht vorbereitet Als Konsequenz dieses Krisenbewusstseins werden nun konkrete Maßnahmen geprüft, wie die Touristenzahlen auf ein nachhaltiges Maß gebracht und die Infrastruktur am Berg erhalten und ausgebaut werden kann. Als ein Vorbild gilt hier die freiwillige Spende, die vor etwa 10 Jahren eingeführt wurde. Bisher: Freiwillige Spende für den Aufstieg Bereits bekannt und etabliert ist die 2013 getestete und 2014 eingeführte freiwillige Abgabe. Diese haben wir im Fuji-Artikel bereits besprochen und halten sie für gut und sinnvoll. Bezahlt werden aus diesen Spenden die Informations-Kampagnen für Bergsteiger, das kostenlose Wifi auf dem Fuji und die Einrichtung und weitere Erforschung der Bio-Toiletten. Diesen Anhänger bekommt man für die Spende Neue Regelung: Pflichtgebühr und Zugangsbeschränkungen Die Gebühr für das Besteigen des Fuji wird ab der Saison 2024 vermutlich 2.000 Yen betragen, um die Überlastung zu verringern und Sicherheitsmaßnahmen sowie Infrastruktur zu finanzieren. Die Anzahl der Wanderer am Yoshida-Trail wird auf 4.000 pro Tag begrenzt, um Überfüllung zu vermeiden. Diese Beschränkungen gelten allerdings nicht für Personen, die eine Hütte gebucht haben. Ihr werdet also nicht mit einer aktiven Buchung am Fuße des Berges abgewiesen. Um den Zugang zu beschränken, wird eine Schranke an der 5. Station des Yoshida-Trails eingerichtet, damit zwischen 16 Uhr und 3 Uhr morgens niemand seinen Aufstieg beginnt. Die Gebühr in Höhe von 2.000 Yen wird auf dem Yoshida-Trail ab der Saison 2024 fällig, die am 1. Juli 2024 startet. Die freiwillige Spende von 1.000 Yen wird übrigens weiterhin eingesammelt werden, das heißt die Gesamtabgabe wird sich auf 3000 Yen summieren, davon 1.000 Yen freiwillig. Keine Gebühren oder Beschränkungen in Shizuoka Die diskutierten Gebühren und Zugangsbeschränkungen beziehen sich bisher ausschließlich auf den Yoshida-Trail auf der nördlichen Seite des Berges. Alle Wege die in der Präfektur Shizuoka starten, sind nicht betroffen. Es gibt nicht nur Befürworter der Gebühren, vor allem auch aus finanzieller Sicht, denn Touristen bringen natürlich auch Geld auf den Berg. Da die Kletterer bis zu 3.000 Yen zahlen müssen, einschließlich der 1.000 Yen freiwilligen Spende für den Naturschutz, sagen einige Leute in Yamanashi und diejenigen, die in den Berghütten arbeiten, es sei „zu teuer“. Zitat aus den Kyodo News Es gibt also auch in Japan durchaus gemischte Reaktionen auf die Pläne der Präfektur Yamanashi. Wir sind gespannt, wie sich die Zahlen und die Reaktionen der Touristen in den kommenden Jahren entwickeln werden. Für eine Übersicht der Trails / Aufstiegsrouten auf den Fuji schaut am besten in unserem Artikel dazu vorbei. Eigene Meinung zur Gebühr und den Einschränkungen Micha Ich habe den Fuji bereits zweimal bestiegen. Einmal ohne viel Vorbereitung, ohne Hüttenübernachtung und über Nacht. Einmal mit Übernachtung und etwas mehr Zeit. Wenn ich die Kosten für Anreise, Übernachtung und halbwegs vernünftige Ausrüstung (gute Schuhe, Wanderstöcke, Jacken, Hosen und Rucksäcke) betrachte, sind 2.000 Yen (derzeit etwa 12.50€) Gebühren ein Witz. Wenn das hilft, um die massiven Probleme mit Müll und Überfüllung in den Griff zu bekommen, bin ich voll dafür. Die Zugangsbeschränkung halte ich für unangenehm, aber wenn sich die Touristen daran gewöhnt haben, dann wird es für alle ein besseres Erlebnis. Der Übertourismus auf Bergen ist ein weltweites Problem und muss mit dem Recht des Einzelnen auf Natur in Einklang gebracht werden. Er darf aber nicht auf Kosten der Natur gehen. Mehr zum Fuji Japans höchster Berg: Den Fuji besteigen Podcast Folge 05: Den Fuji besteigen Wie der Fuji zum Fudschijama wurde Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! Blog abonnieren Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen. NameE-Mail* Please leave this field empty. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und stimme ihr zu. BergsteigenfeaturedFujiYamanashi Michael Drewing Ausgebildeter Japanologe und Product Manager Digital. Hat fast 3 Jahre in Japan gelebt und dabei vor allem Kyoto und Tokyo lieben gelernt. vorheriger Eintrag Japanisches Soja-Zwiebel-Dressing für Kohl oder Tofu Nächster Eintrag Narutomaki: Von Fischrollen, Ninja und Meeresstrudeln Weiterlesen Japanische Küche – mehr als nur Sushi! Einreise nach Japan wieder möglich: Keine Visa-Pflicht oder... Chichibu: eine Pilgerreise zum Schauplatz von „AnoHana“ Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.