1,9K Inhalt Der Anfang: Hachiko und Professor UenoHachiko als lokale BerühmtheitDer Tod von HachikoHachikos Vermächtnis: Die Statue in ShibuyaWo findet man die Hachiko-Statue?Hachiko in der Populärkultur Hachiko war ein Akita-Hund, der im frühen 20. Jahrhundert in Japan Berühmtheit erlangte, weil er jeden Tag am Bahnhof von Shibuya auf seinen Besitzer wartete, obwohl dieser bereits verstorben war. Die Geschichte dient als Musterbeispiel eines Treueverhältnisses zwischen Mensch und Tier und wird oft romantisiert. Heute kann man seine Statue in Shibuya besuchen. Der Anfang: Hachiko und Professor Ueno Hachiko wurde am 10. November 1923 geboren und von seinem Besitzer, Professor Hidesaburo Ueno, aufgenommen. Dieser unterrichtete Agrarwissenschaften an der Universität von Tokyo in Japan. Der Professor und sein Hund wurden schnell unzertrennlich und gingen jeden Tag gemeinsam zum Bahnhof. Jeden Nachmittag kehrte der Professor zurück und Hachiko stand bereit, um ihn zu begrüßen. Die Familie Ueno mit ihrem Hund Hachiko – Bildquelle: Minkei / Wikimedia Commons Hachiko als lokale Berühmtheit Im Mai 1925 erlitt Professor Ueno während einer Vorlesung eine Hirnblutung und starb während seiner Arbeit. Hachiko wartete trotzdem jeden Tag weiter vergebens am Bahnhof auf seinen Besitzer. Gut Ding will Weile haben, und so war es auch in Tokyo erst einmal keine große Sache, dass ein Straßenhund durch Shibuya streunte. Der Hund wurde hier eher als Störenfried betrachtet. Erst einige Jahre später wurde ein ehemaliger Studierender des Professors auf den Hund aufmerksam und veröffentlichte 1932 Artikel in einer Zeitung. Zur Neujahr wird Hachiko festlich geschmückt Erst jetzt begannen die Menschen, der Geschichte eine Relevanz beizumessen. Im Laufe der Jahre wurde Hachiko immer bekannter und viele Menschen kamen zum Bahnhof, um ihn zu sehen. Hachiko wurde zu einer Ikone der Treue und Loyalität und seine Geschichte wurde in Zeitungen und Zeitschriften verbreitet. Schon 1934 – zu diesem Zeitpunkt war er noch am Leben – wurde ihm zu Ehren die erste Bronzestatue aufgestellt. Der Tod von Hachiko Hachiko starb im März 1935 im Alter von 11 Jahren. Neun lange Jahre kam er täglich zum Bahnhof und wartete auf die Rückkehr des Professors. Sein Körper wurde eingeäschert und seine Überreste wurden inklusive einer Stele, die an ihn erinnert, neben dem Grab seines Herrchens begraben. Sein Grab befindet sich auf dem Aoyama Friedhof in Tokyo, Japan. Das letzt Foto von Hachiko – Shibuya Folk and Literary Shirane Memorial Museum – Yamato Shimbun – (Asahi) Hachikos Todestag, der 8. März, wird bis heute still gefeiert. An diesem Tag kommen an seiner Statue in Shibuya Hundeliebhaber und Hachiko-Fans zur stillen Andacht zusammen. Hachikos Vermächtnis: Die Statue in Shibuya Die Geschichte des treuen Hundes Hachiko hat das Herz vieler Menschen berührt und sein Andenken lebt bis heute fort. Eine Statue des Hundes wurde am Bahnhof von Shibuya errichtet und jedes Jahr kommen viele Touristen, um sie zu besichtigen. Sie ist auch ein ganz wunderbarer Treffpunkt. Wenn man sich in Shibuya trifft, dann ganz oft hier an der Statue. „Am Hachiko“ ist ein beliebter Treffpunlt für Alt und Jung Die Statue wurde 1934 noch zu Hachikos Lebzeiten vom Bildhauer Teruichi Inoue angefertigt und aus Bronze gegossen. Schon wenige Jahre später wurde sie jedoch wieder eingeschmolzen: Japan führte Krieg in Asien und benötigte das Metall für seine Kriegsanstrengungen. Nach dem verlorenen Krieg wurde 1948 eine Nachbildung von Takashi Ando – der Sohn des ursprünglichen Künstlers der Statue – aufgestellt. Oft kann man sehen, dass die Statue von Hachiko in Shibuya mit verschiedenen Schärpen geschmückt wird, die an besonderen Tagen und Anlässen angebracht werden. Diese Schärpen oder Verkleidungen haben verschiedenste Bedeutungen, mal sind es festliche Anlässe, mal Kampagnen zur Verkehrssicherheit oder geistigen Gesundheit. Hachiko mit Schärpe zur Vorbeugung von Selbsttötungen Hachiko mit Schärpe Wo findet man die Hachiko-Statue? Fahrt einfach zum Bahnhof Shibuya, zum Beispiel mit der JR Yamanote-Line, der Keio-Line oder der Ginza Subway Line. Dort sucht ihr einfach nach dem zentralen Bahnhofsplatz mit der berühmten Kreuzung von Shibuya. Vorsicht: Shibuya ist seit Jahren heftig im Wandel und die Ausgänge und Wege verändern sich ständig. Um zur Statue zu kommen folgt ihr einfach dem Ausgang zum „Hachiko-Exit“. Dort steht auf einem Vorplatz die Hunde-Statue. Folgt einfach den Schildern zum „Hachiko Square“ Der klassische Vorplatz mit Zug: Existiert so nicht mehr Die Shibuya-Kreuzung. Die Bäume am oberen linken Bildrand markieren Hachiko. Früher gab es dort auch eine Raucherecke und eine Touristeninformation in einem abgestellten Zugabteil, aber wie gesagt, Shibuya ändert sich schnell und heftig und diese Orientierungspunkte findet ihr dort nicht mehr. Hachiko in der Populärkultur Hachiko hat auch in der Populärkultur eine große Rolle gespielt. Seine Geschichte hat das Herz vieler Menschen erreicht und hat zu zahlreichen Veröffentlichungen geführt, die seine Geschichte erzählen. Darunter etwa der Film „Hachiko Monogatari“ von 1987. Ein bei uns bekannteres Beispiel ist der Film „Hachiko: Eine wunderbare Freundschaft“ (2009), mit Richard Gere in der Hauptrolle, der in Japan und weltweit große Anerkennung gefunden hat, die Handlung aber komplett von Japan löst. Es gibt auch zahlreiche Bücher, die sich mit Hachikos Geschichte beschäftigen und seine Loyalität und Treue hervorheben. Es gibt ferner zahlreiche Pop-Songs, die seine Geschichte erzählen und seine Loyalität und Treue betonen. Auch in Videospielen wie „Persona 5“ ist die Statue als Teil des fiktiven Shibuya in die Spielwelt eingebunden. Mehr über Tokyo und die Region Kanto erfahren? Hier geht’s zu unserer Übersichtsseite über Tokyo und Umgebung. Werde Unterstützer Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen? Dann werde Unterstützer auf Patreon! Blog abonnieren Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen. NameE-Mail* Please leave this field empty. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und stimme ihr zu. featuredHachikoKantoShibuyaTokyo Michael Drewing Ausgebildeter Japanologe und Product Manager Digital. Hat fast 3 Jahre in Japan gelebt und dabei vor allem Kyoto und Tokyo lieben gelernt. vorheriger Eintrag Folge 30: Lieblingsorte in Japan – Nara Nächster Eintrag Japanreise 2023: Tokyo und Shima-Onsen (Teil 1 von 3) Weiterlesen Japanische Küche – mehr als nur Sushi! [Rezept] Fluffige Zimtschnecken Reisetagebuch Japan 2023: Mit dem Rad von Kyoto... Kommentar schreiben Antwort löschen Wie fandest du unser Rezept? Wie fandest du unser Rezept? Name, E-Mail und Website für nächstes Mal speichern.