Inhalt
In Japan wird gerne eine Variation der deftigen koreanischen Pfannkuchen gegessen. Allerdings wird dieser dort Chijimi gennannt und ist mit unterschiedlichen Füllungen zu finden: Zu den beliebtesten zählt die Variante mit Schnittknoblauch (Nira), der in Deutschland schwierig zu bekommen ist. Die Alternative: Bärlauch!
In Japan ist Yakiniku sehr beliebt: Hier sitzt man gemeinsam am Tisch und brät kleine Fleischstücken und Gemüse. Dazu gibt es verschiedene Beilagen wie Reis, eine leichte Suppe, Gemüse, Kimchi, unterschiedliche Soßen, aber auch oft eine Variante des koreanischen Pfannkuchens Pajeon. Nicht verwunderlich: Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war auch Fleisch in Japan leichter zu bekommen und das „koreanische Barbecue“ erlebte einen Boom – später wurden diese als „Yakiniku“ (wörtlich übersetzt: gegrilltes Fleisch) bekannt.



Jedenfalls: In Japan habe ich beim Yakiniku zum ersten Mal Kimchi und auch diese leckeren Pfannkuchen gegessen. Kimchi mach ich mittlerweile selbst, aber an die Pfannkuchen erinnerte ich mich erst wieder auf der letzten Japanreise. Im Onsen-Städtchen Kinosaki hatten wir im Ryokan kein Abendessen, also mussten wir uns in der Stadt versorgen und landetet in einem kleinen Grillrestaurant „Yakiniku Naru“ mit nur 5 Tischen. In den Google-Bewertungen schwärmten viele Kommentare von den Chijimi, als bestellten wir sie auch. 🙂
Chijimi selber kochen: die passenden Zutaten
Und was soll ich sagen: Es war SO lecker, dass ich noch während des Urlaubs Rezepte dazu in meine Lesezeichen-Liste gepackt habe. Grundsätzlich habe ich dabei rausgefunden, dass man wohl ziemlich viel Freiheit bei der Füllung hat – ich habe wirkliche viele verschiedene (japanische) Rezepte gelesen und neben dem Standard Nira (Schnittknoblauch) werden auch gerne Karotten-Streifen, Chinakohl, dünnes Rind- oder Schweinefleisch, aber auch Sojabohnensprossen oder Shrimps genutzt. Beim Mehl ist wohl auch das Motto: „Was euch besser schmeckt“ – so finden sich Rezepte mit dem normalen Haushaltsmehl 405er und welche, die einen Teil mit Reismehl oder auch Kartoffelstärke ersetzen. Schnittknoblauch gibt es nur in wenigen Asia-Shops, daher habe ich mich für eine regionale Alternative entschieden: Bärlauch.
Darum ist Bärlauch eine Nira-Alternative
Bärlauch wächst von März bis Anfang Mai in schattigen, lehmigen Waldböden, bevorzugt in der Nähe von Gewässern und bringt einen intensiven Knoblauchgeschmack mit. Für mich also die perfekte Alternative zu Nira und glücklicherweise kann ich den wilden Knoblauch, wie Bärlauch auch genannt wird, direkt hinter unserem Haus ernten.


Bärlauch ist grundsätzlich recht leicht zu erkennen: Es riecht nach Knoblauch, ein Blatt allein pro Stängel und die Blattunterseite ist matt. Allerdings solltet ihr auf die korrekte Bestimmung des Wildkrauts achten: Man kann die Blätter leicht mit denen der Herbstzeitlosen oder von Maiglöckchen verwechseln und diese sind giftig! Bei kraut&rüben findet ihr auch noch einmal eine ausführliche Erklärung zum Erkennen und Bestimmen von Bärlauch.
Außerdem: Denkt an die Handstrauß-Regel! Ihr solltet jetzt nicht tütenweise den wild wachsenden Bärlauch abernten. Ein kleiner Strauß ist aber meistens erlaubt, laut den Waldgesetzen der Bundesländer. In Naturschutzgebieten ist Sammeln aber tabu! Wem das zu viel Aufwand ist: Bärlauch gibt’s ganzjährig auch in den Tiefkühlfächern oder als Frischware zur Saison auf Märkten und in gut sortierten Supermärkten.
Jedenfalls: Mein Rezept-Test war so lecker, dass ich direkt das Rezept hier einstellen muss, bevor ich meine handschriftlichen Notizen wieder irgendwo verliere. Viel Spaß beim Nachkochen!

Chijimi mit Bärlauch (Koreanischer Pfannkuchen)
Kochutensilien
- 1 Pfanne mit Deckel
Zutaten
- 1 Hand voll Bärlauch
- 1 kleine Zwiebel
- 50 g Reismehl Alternative: Wer kein Reismehl hat, kann auch ein das Gericht komplett aus 405er-Mehl machen. 🙂
- 50 g Mehl Typ 405
- 3 g Dashi-Pulver
- 1 Ei
- 120 ml Wasser
- 1 TL Sesamöl
- Salz & Pfeffer
Chijimi-Soße
- 1 EL Sojasoße
- 1 TL Sesamöl
- etwas heller Sesam (nach Geschmack)
- etwas Chili-Öl (Optional)
Anleitungen
- Bärlauch waschen und trockenschütteln. In mundgerechte Stücke schneiden.1 Hand voll Bärlauch
- Zwiebel häuten und in kleine Würfel schneiden.1 kleine Zwiebel
- Aus dem Reismehl, Mehl, Dashi-Pulver, Ei, Sesamöl, Salz, Pfeffer und Wasser einen glatten Teig rühren.50 g Reismehl, 50 g Mehl, 3 g Dashi-Pulver, 1 Ei, 1 TL Sesamöl, Salz & Pfeffer, 120 ml Wasser
- Klein geschnittenen Bärlauch und Zwiebel unter den Teig heben. Alles sollte mit Teig bedeckt sein
- Etwas Sesamöl in einer Pfanne erwärmen. Dann den kompletten Teig hineingeben und Deckel auf die Pfanne setzen.
- Beide Seite ein paar Minuten braten, bis es etwas Farbe angenommen hat und der Pfannkuchen durch ist.
- Danach schneidet man den Pfannkuchen in rechteckige Stücke schneiden, damit man sie gut mit Stäbchen essen kann. Angerichtet wird Chijimi auf einem Teller mit der dazugehörigen Soße.
Chijimi-Soße
- Serviert wird Chijimi mit einer deftigen Soße. Dazu verrührt man Sojasoße mit Sesamöl und gibt etwas Sesam dazu.1 EL Sojasoße, 1 TL Sesamöl, etwas heller Sesam, etwas Chili-Öl
Notizen
Mehr Rezepte findet ihr in unserer Rezepte-Datenbank.
Das Ergebnis war sehr lecker und hat von Geschmack und Konsistenz total überzeugt! Das wird es bei uns jetzt zur Bärlauch-Zeit auf jeden Fall häufiger geben.


Die wichtigsten Fragen im Überblick
Was ist Chijimi und wie unterscheidet es sich von Pajeon?
Chijimi ist die japanische Version des koreanischen Pfannkuchens Pajeon. Der Hauptunterschied liegt in den Zutaten und Zubereitungsarten, die je nach Region variieren.
Warum wird Bärlauch als Alternative zu Nira verwendet?
Bärlauch hat einen ähnlichen Geschmack wie Nira (Schnittknoblauch) und ist in Deutschland leichter zu finden. Er verleiht den Pfannkuchen einen intensiven Knoblauchgeschmack.
Welche Zutaten werden für Chijimi mit Bärlauch benötigt?
Für Chijimi mit Bärlauch benötigst du Bärlauch, Zwiebel, Reismehl, 405er Mehl, Dashi-Pulver, Ei, Wasser, Sesamöl, Salz und Pfeffer.
Wie wird der Teig für Chijimi vorbereitet?
Der Teig wird aus Reismehl, 405er Mehl, Dashi-Pulver, Ei, Wasser, Sesamöl, Salz und Pfeffer zu einer glatten Masse gerührt, in die Bärlauch und Zwiebeln eingearbeitet werden.
Wie brät man Chijimi richtig?
Der Teig wird in einer Pfanne mit Sesamöl beidseitig gebraten, bis er goldbraun und durchgegart ist. Dabei wird ein Deckel verwendet, um die Hitze gleichmäßig zu verteilen.
Welche Soße passt zu Chijimi?
Chijimi wird traditionell mit einer Soße aus Sojasoße, Sesamöl, hellem Sesam und optional Chili-Öl serviert.
Kann man Chijimi warm und kalt essen?
Ja, Chijimi kann sowohl warm als auch kalt gegessen werden und eignet sich als Beilage zu verschiedenen Gerichten, insbesondere zu Yakiniku.
Gibt es Alternativen zu Bärlauch, wenn dieser nicht verfügbar ist?
Falls kein Bärlauch verfügbar ist, können Lauch und Knoblauch als Ersatz verwendet werden, um einen ähnlichen Geschmack zu erzielen.
Wie kann man Bärlauch sicher sammeln?
Beim Sammeln von Bärlauch sollte man auf die Handstrauß-Regel achten und die Blätter nicht mit giftigen Pflanzen wie Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechseln.
Werde Unterstützer

Du möchtest The Hangry Stories einmalig oder monatlich mit einem kleinen Betrag finanziell unterstützen und ein kleines Dankeschön bekommen?
Blog abonnieren
Wenn ihr „The Hangry Stories“ abonnieren wollt, dann könnt ihr euch hier für unsere Blog-Abo eintragen. Ihr erhaltet so immer direkt eine Nachricht per E-Mail, wenn wir einen neuen Beitrag veröffentlichen.