Oh, ich liebe Karaage! Und bevor Micha wieder schimpft über meine falsche Aussprache und ihr es direkt richtig machen könnt: ausgeprochen wird es Kaara-aaaaah-geeee. Karaage gibt es in fast jedem japanischem Restaurant und sind noch dazu auch relativ einfach und schnell selbstgemacht Zuhause!
Update März 2022: Überarbeitung des Artikels mit neuen Fotos und Informationen.
Karaage und ich sind eine Liebesgeschichte. Während ich mich an viele Aspekte der japanische Küche erst über Jahre herangetastet habe, hat es hier direkt Klick gemacht. Das erste Mal habe ich dieses Gericht als Beilage in einem kleinen Ramen-Shop in Kyoto Yamashina gegessen. Die Panade war knusprig, das Fleisch war saftig und dazu gab es einen riesigen Klecks japanische Mayonnaise und etwas Salz und Pfeffer. Diese sind auch heute irgendwie nochmein Maßstab für gute Karaage. Denn nichts nervt mich mehr, wenn „saftig“ zu „fettig“ übergeht, wie es in einigen japanischen Restaurants halt doch so ist.
Siegeszug von Karaage
Karaage gibt es, wie bereits in der Einleitung angesprochen, fast überall in Japan. Sei es als Streetfood auf Matsuris auf kleinen Holzspießen, als heißer Snack im Conbini, als Beilage in Ramen-Shops, als Teil eines Teishoku (Set-Menü), kalt im Bento oder im Izakaya, weil das frittierte Hähnchen sich gut bei Trinkgelagen macht. Kurz gesagt: Karaage gehen einfach immer.

Der Siegeszug des frittierten Hähnchens begann nach dem 2. Weltkrieg: Die Regierung war auf der Suche nach Möglichkeiten, um die Bevölkerung zu ernähren und fand die Lösung in der Haltung von Hähnchen, die bereits nach wenigen Monaten geschlachtet werden und zartes Fleisch liefern. Bereits 2012 überholte Hähnchenfleisch das Schweinefleisch in Japan als Fleischsorte, von der am meisten konsumiert wird. (Quelle) Am Ende des Artikels zeige ich euch ein paar Bilder aus Japan und meine Liebe zu frittiertem Hühnchen.
Frittieren kennt man in der japanischen Küche ebenfalls durch Gerichte wie Tempura, Agedashi Tofu oder Tonkatsu bereits – da verwundert es nicht, dass auch das marinierte Hähnchen in Kartoffelstärke gewälzt und dann frittiert wird.

Karaage – japanisch frittiertes Hähnchen (唐揚げ)
Equipment
- 1 japanischer Frittiertopf (Amazon-Partnerprogramm)*
- 1 Fritteuse Alternativ, (Amazon-Partnerprogramm)* [Mit diesem Modell habe ich bei einem Freund sehr gute Erfahrungen gemacht]
- 1 Heißluft-Fritteuse (Airfryer) Alternativ, (Amazon-Partnerprogramm)*
Zutaten
- 400 g Hähnchenfleisch Idealerweise nutzt ihr Fleisch aus der Oberkeule von Hähnchen-Schenkeln. Dieses ist saftiger als Brustfleisch.
Marinade
- 4 EL Sojasoße
- 1 EL Mirin
- 2 Knoblauchzehe
- 1 Stück Ingwer so 1-2 cm
- 50 g Katakuriko Alternativ: Kartoffelmehl oder normale Speisestärke (ist allerdings aus Mais)
- 1 l neutrales Öl zum Frittieren Sonnenblumen- oder Rapsöl
Anleitungen
- Hähnchenfleisch vorbereiten. Bei uns bekomme ich entbeinte Oberkeule vom Hähnchen und das ist auch mein Favorit. Dann muss ich mich nicht ums Entbeinen kümmern und brauche nur noch die Haut entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden.400 g Hähnchenfleisch
- Knoblauch und Ingwer kleinschneiden und mit Sojasoße, Mirin und Sesamöl zur Marinade mischen.
- Fleischstückchen in eine flache Form legen und mit der Marinade übergießen. Achtet darauf, dass das gesamte Fleisch was abkriegt. Ab damit in den Kühlschrank für mindestens 1-2 Stunden. Idealerweise darf das Fleisch aber über Nacht ziehen.
- Danach das Fleisch aus der Marinade holen und die Knoblauch und Ingwerstücken raussammeln. Am besten auf einem Küchentuch etwas abtropfen lassen.
- Katakuriko (Kartoffelstärke) in eine Schüssel geben und das Fleisch darin wälzen. Klopft überschüssige Stärke von den Karaage ab, bevor ihr sie portionsweise im heißen Öl frittiert.
- Erwärmt das Öl langsam in einem Topf auf etwa 170° C. Das Öl hat die richtige Temperatur, wenn sich um einen Holzspieß kleine Blasen bilden. Diese Temperatur sorgt dafür, dass sich schnell eine knusprige Kruste bildet, damit nicht zu viel Fett aufgesogen wird.
- Backt jetzt portionsweise Karaage im Topf aus. Nehmt das Fleisch nach ein paar Minuten raus, wenn es leicht golden ist und lasst sie auf einem Gitter abtropfen.
- Wenn das gesamte Fleisch fertig ist, gebt noch mal die Karaage für etwa 1 Minute ins heiße Öl. Entnehmen wenn sie goldbraun sind. Die Karaage werden dadurch besonders knusprig und saftig.
Notizen
Nährwertangaben
Mehr Rezepte findet ihr in unserer Rezepte-Datenbank.
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Ein paar Beispiele, wie man in Japan Karaage isst:




Auch beim Anime „Food Wars: Shokugeki no Soma“ spielen Karaage eine Rolle. Das Gericht „Sumire Karaage Wraps“ aus der ersten Staffel findest du auch hier im Blog!

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5 Kommentare
Man spricht es Kah-la-ah-geh aus.
Das Rezept schmeckt super gut.
Bei uns gab es süß sauer Soße dazu und Reis, ein Gedicht.
Hallo Sandra, danke dir für deinen Kommentar! Freut uns, dass es dir schmeckt! 🙂
Sieht sehr lecker aus
Wird direkt mal nachgekocht. Danke für das Rezept!