Seid ihr bereit, euch den Mund zu verbrennen? Dann ist dieses Takoyaki-Rezept für euch! Die kleinen Bällchen sind aus einem einfachen, dünnen Teig zubereitet und klassischerweise mit Oktopus gefüllt, die dem Gericht ihren Namen geben. Tako (たこ) ist nämlich das japanische Wort für Oktopus. Doch auch wer den kleinen Saugnapf-Ärmchen nichts abgewinnen kann, kommt mit den hier vorgestellten Alternativen ebenfalls auf den Geschmack.
Inhaltsverzeichnis
- Wo kommen Takoyaki her?
- Die wichtigsten Zutaten für Takoyaki
- Bilder zur Zubereitung
- Tipps zur veganen Adaption
- Takoyaki-Pfanne für den Gasgrill
- Geht das nicht auch im Cake-Pop-Maker?
Wo kommen Takoyaki her?
Wenn wir an Takoyaki denken, dann ist das unweigerlich mit Osaka verbunden. Die Großstadt gilt als Geburtsort der Oktopus-Bällchen. 1935 soll hier Tomekichi Endo damit begonnen haben, die Mehlspeise zu verkaufen. Der große Siegeszug sollte aber erst in den 50er-Jahren einsetzen. Wer heute rund um die Ausgehmeile Dotonbori spazieren geht, hat die Wahl aus zahlreichen Angeboten, um die kleinen Bällchen zu kosten.


Takoyaki sind weniger ein Gericht, das ihr im Restaurant esst, sondern japanisches Streetfood. Es gibt zwar auch vereinzelt kleine Restaurants, aber nichts geht über die Erfahrung, sich eine Schale Takoyaki am Gehweg mit Zahnstochern aufzuspießen und die heißen Bällchen in den Mund zu stecken.

Mittlerweile gibt es das Gericht in ganz Japan zu kaufen, selbst im Supermarkt findet ihr sie frisch abgepackt und bereit für die Mikrowelle. Trotzdem ist der Geschmack unweigerlich mit Osaka verbunden – nur hier könnt ihr Chips mit Takoyaki-Geschmack und weitere Kuriositäten als Mitbringsel erwerben.
Auch Okonimiyaki oder Kitsune-Udon hatten ihre Anfänge in Osaka.
Was den Speisen gemeinsam ist? Sie werden aus (Weizen-) Mehl zubereitet! Mehlspeisen werden auf Japanisch Konamon (粉もん, auch コナモン, manchmal auch konamono) genannt und wurden ebenfalls in Osaka „erfunden“. Osaka wird auch gerne als „Küche Japans“ bezeichnet, weil durch den großen Hafen hier viel Handel betrieben wurde und viele Zutaten hier leichter verfügbar waren als anderswo.


So viel zum Hintergrund von Takoyaki, aber ihr seid ja eigentlich hier wegen dem Rezept. Bevor es los geht, sollten wir aber ein paar Worte über die Zutaten verlieren.
Die wichtigsten Zutaten für Takoyaki
Um die Oktopus-Bällchen zuzubereiten, braucht ihr einige japanische Zutaten, die ein bisschen besonderer sind. Wer viel in der japanischen Küche unterwegs ist, für den sind hier einige alte Bekannte dabei. Aber hier noch einmal ein kleiner Überblick, was auf keinen Fall fehlen sollte:
Der Teig ist noch ganz simpel: Mehl, Ei, Wasser, Backpulver und Dashi. Es reicht einfach ein Tütchen Dashi-Pulver einzurühren. Ich benutze mittlerweile nur noch Kombu-Dashi aus Algen. Standardmäßig wird Dashi aber aus getrocknetem und geräuchertem Thunfisch hergestellt. Kombu-Dashi schmeckt aber genauso intensiv und ist dazu noch vegan.


Bei der Füllung wird es dann schon ein wenig ausgefaller
- Lauchzwiebeln: gibt’s in jedem Supermarkt und sollten auch bei euch nicht fehlen.
- Tenkasu: kleine Teigtropfen von Tempura-Teig, die man zwar auch fertig kaufen kann – aber auch schnell selber gemacht sind. Macht den Teig schön fluffig. Hier geht’s zum Tenkasu-Rezept
- Oktopus: Ihr braucht nur die Ärmchen und diese auch ziemlich klein geschnitten. Bei uns würdet ihr diese auch an der Fischtheke bekommen. Wir haben vor einiger Zeit im japanischen Supermarkt einen Beutel mit küchenfertigen Oktopus-Stückchen gekauft, von der wir nach zahlreichen Takoyaki-Sessions immer noch etwas übrig haben.
- Benishoga: eingelegter roter Ingwer, der ein bisschen Frische in den Teig bringt. Kann man auch selber machen, braucht aber etwas Zeit.
- Weitere Füllungs-Ideen: Ich bin selber nicht der große Oktopus-Fan, daher gibt’s bei mir Würstchen, Käse und Schinkenwürfel.

Beim Anrichten von Takoyaki braucht ihr auch ein paar besondere Zutaten, die einfach unverzichtbar sind: eine dunkle, dickflüßige Soße (Okonomiyaki-Soße, hier geht es zum Rezept) und japanische Mayo.
Für den extra Umami-Kick kommen noch Katsuobushi und Aonori, zu einem Pulver gemahlene Algen, dazu.



Takoyaki (たこ焼き)
Equipment
- 1 Takoyaki-Pfanne (Amazon-Partnerprogramm)*
- 1 Tisch Gaskocher (Amazon-Partnerprogramm)*
- 4 Schaschlikspieße zum Wenden
Zutaten
Takoyaki-Teig
- 130 g Mehl (405)
- 2 TL Dashi
- 1 TL Backpulver
- 1 Ei
- 500 ml Wasser kalt
Füllung
- 100 g Oktopus-Stückchen
- 1 EL Benishouga (roter Ingwer, kleingeschnitten)
- 3 Stangen Frühlingszwiebeln (in Ringe geschnitten)
- 50 g Tenkasu
- Wer keinen Oktopus mag: Würstchen oder Schinken-Würfel und Käse schmeckt hier auch sehr gut!
Zum Anrichten (Menge nach Geschmack)
- Okonomiyaki-Soße
- Japanische Mayonnaise
- Katsuobushi
- Aonori
- 1 EL Salatöl zum Einfetten der Takoyaki-Platte
Anleitungen
Füllungen vorbereiten
- Oktopusärmchen klein schneiden. Lauchzwiebeln in Ringe schneiden.Benishouga ebenfalls etwas kleiner schneiden.Wer mag: Würstchen und Käse klein schneiden.
Takoyaki-Teig vorbereiten
- Mehl und Backpulver in einer Schüssel sieben. Dashipulver dazugeben. Nach und nach das kalte Wasser unterrühren, es dürfen keine Klumpen im Teig sein. Dann das Ei dazugeben und unterrühren.
- Wenn der Teig länger steht, setzt sich das Mehl am Boden ab. Also immer mal umrühren. Den Teig selbst, gibst du am besten in einen Becher mit Ausguss.
Takoyaki ausbacken
- Takoyaki-Platte einfetten und Gas auf etwa mittlere Hitze anschalten.
- Takoyaki-Pfanne zur Hälfte mit Teig füllen und in jedes Loch etwas von der Füllung hinzugeben: Tenkasu, Benishouga, Oktopus (oder Würstchen) und Frühlingszwiebel-Ringe.
- Danach mit Teig auffüllen, es ist okay, wenn es ein bisschen überläuft, und etwas backen lassen.
- Dann mit einem Schaschlik-Spieß aus Holz zwischen den einzelnen Teigbällchen den Teig trennen. Mit den Spießen diagonal am Rand der Bällchen reinstechen und wenden. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, lass den Teig noch etwas weiterbacken.
- Wenn etwas Teig vom Rand übersteht, in das Bällchen mit dem Spieß reinschieben. Hitze etwas reduzieren. Danach die Takoyaki weiter drehen und noch weiter von allen Seiten schön rund backen.
Takoyaki anrichten
- Danach die Takoyaki auf einen Teller anrichten und mit Okonomiyaki-Soße, japanischer Mayonnaise, Aonori und Katsuobushi-Flocken servieren.
- Vorsicht beim Essen: Während die Hülle der Takoyaki knusprig ist, ist das Innere weicher und oft ziemlich heiß.
Nährwertangaben
Mehr Rezepte findet ihr in unserer Rezepte-Datenbank.
Bilder zur Zubereitung



Tipps zur veganen Adaption
Ich finde Takoyaki lassen sich sehr gut auch in vegan adaptieren. Idealerweise ersetzt ihr das Ei mit 1 TL Reis-Essig und einem Ei-Ersatz eurer Wahl. Ich nehme gerne etwas Seidentofu oder den Ei-Ersatz von BioVegan. Beim Dashi achtet ihr darauf, dass ihr zu Kombu-Dashi greift.
Neben Benishouga, Tenkasu und den Frühlingszwiebeln schmecken auch Pilze (z. B. Shiitake), Kiri-Mochi oder ein festerer Tofu als Füllung. In Japan selbst sind auch Shirataki-Nudeln oder generell Stückchen von Konnyaku Bei den Toppings: Greift zu Hefeflocken statt Katsuobushi, Aonori sind Algen. Bei den Soßen schaut ihr am besten Mal auch in die Inhaltsstoffe. Die Okonomiyaki-Soße von Otafuku ist vegan, auch von Kewpie gibt es eine vegane Alternative.
Takoyaki-Pfanne für den Gasgrill
Es gibt verschiedene Optionen, wie ihr die Oktopus-Bällchen zubereiten könnt. Wir haben uns während der Pandemie einen Tisch-Gasgrill von Iwatani* mit verschiedenen Platten zugelegt und die Investition nicht bereut. Die dazugehörige Takoyaki-Pfanne ist sehr hochwertig und es macht einfach richtig Spaß, gemeinsam am Tisch die Bällchen zu füllen, zu drehen und sich dann direkt auf den Teller zu legen.

Als Alternative könnt ihr auch zu einer anderen Pfanne oder direkt einen Takoyaki-Maker greifen. Das unten verlinkte Gerät stammt aus UK und bringt einen Adapter mit, aber wir sind bei Elektrogeräten doch etwas vorsichtiger, wenn sie aus dem Ausland sind. Da ist uns die Gas-Variante doch deutlich lieber. (Gaskocher bitte nur bei geöffnetem Fenster nutzen!)
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Geht das nicht auch im Cake-Pop-Maker?
Immer wieder liest man im deutschen Sprachraum davon, dass man doch einfach einen Cake-Pop-Maker nutzen kann. Warum auch nicht, Bällchen sind Bällchen. Also haben wir das einfach mal ausprobiert, Takoyaki im Cake-Pop-Maker zu machen. Für die Wissenschaft sozusagen!
Wie es war? Die kurze Antwort: Passt schon. Besser als nichts.
Die längere Version: Mein kleiner Cake-Pop-Maker hat mich echt Zweifeln lassen, ob das so eine gute Idee war. Das größte Problem war, dass die Heizphasen (wie bei einem Waffeleisen) recht kurz sind. Zu kurz, um die Oktopus-Bällchen durchzubacken. Mit dem Drehen hatten wir auch kaum Erfolg. Erst, als wir den Cake-Pop-Maker geschlossen haben, war es heiß genug.




Kann sein, dass andere Geräte mehr Power mitbringen – aber das rumhantieren am geöffnetem Cake-Pop-Maker war mir auch aus Sicherheits-Aspekten etwas unangenehm. Einerseits war das Gerät dadurch nicht sonderlich standfest und dann lauerte die Gefahr, sich an der heißen Platte zu verbrennen. Für uns keine Alternative. Getränkt in Soße und Mayo schmeckt es allerdings schon, aber der Weg dahin ist uns zu anstrengend und zu lang. Wir bleiben beim Tischgrill.
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6 Kommentare
Ausprobiert und genossen, geht mit Räuchertofu auch super in vegetarisch/vegan!
Ooooh, Räuchertofu klingt mega gut! Danke für deinen Kommentar! 😍
Guten Abend, ich habe mal eine Frage zum Mehl. Meinen Sie Mehl Typ 405 oder 550?
Viele Grüße
Upps, da hat sich ein Tippfehler eingeschlichen. Es handelt sich hier um 405er-Mehl! Danke für den Hinweis!
Drei mal ausprobiert und für gut befunden 🙂
Hey Klaus, schon 3x? MEGA! Das freut uns total zu lesen! (und jetzt haben wir auch wieder Lust auf Takoyaki!)